Bier Deutsche Brauer setzen weniger ab

Bier
Foto: Philipp Guelland/ Getty ImagesDer Bierabsatz der deutschen Brauereien ist im ersten Halbjahr um 2,1 Prozent auf 46,8 Millionen Hektoliter zurückgegangen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.
Anders als in früheren Jahren schwächelte der Export in die EU (minus 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und nach Übersee (minus 7,3 Prozent). Unter anderem in China war deutsches Bier deutlich weniger gefragt als noch vor einem Jahr.
In Deutschland geht der Bierkonsum ohnehin seit Jahren zurück. Die im Inland abgesetzte Menge nahm im ersten Halbjahr auch wegen des wechselhaften Wetters und fehlender Fußballgroßereignisse um 1,2 Prozent ab. Die Produktion für den heimischen Markt macht gut vier Fünftel des Gesamtabsatzes aus.
Schon 2016 wurde im Inland so wenig Bier getrunken wie noch nie zuvor. Mögliche Gründe: Die Bevölkerung in Deutschland wird im Schnitt immer älter und im hohen Alter trinken Menschen mitunter weniger Alkohol. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trinken auch junge Menschen in der Tendenz weniger Alkohol als noch vor einigen Jahren.
Die Brauereien reagieren darauf mit immer neuen alkoholfreien Sorten. In diesem Jahr sei das Angebot noch einmal um 50 auf mehr als 400 verschiedene Marken angewachsen, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauerbunds, Holger Eichele. Auch wenn wegen der fehlenden Steuerpflicht noch keine exakten Zahlen vorliegen, rechne er erneut mit einem Mengenanstieg. Im Rekordjahr 2016 hatten die Unternehmen 6,4 Millionen Hektoliter alkoholfreies Bier verkauft.
Die amtlichen Absatzzahlen basieren auf der Biersteuer-Statistik. Die steuerfreien Biere ohne Alkohol werden davon nicht erfasst - wohl aber bierhaltige Mischgetränke. Sie legten gegen den Trend zu und erzielten in den ersten sechs Monaten einen Zuwachs von 5,3 Prozent auf 2,1 Millionen Hektoliter.