Gemeinsam mit Siemens Biontech baut Impfstofffabrik in Singapur

Biontech-Zentrale in Mainz
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Siemens wird Partner von Biontech beim Aufbau einer Impfstoffproduktion in Singapur. Man wolle die Zusammenarbeit beim schnellen Auf- und Ausbau von Kapazitäten intensivieren, teilte Siemens am Mittwoch mit. Der Münchner Konzern war bereits am schnellen Umbau einer Produktion in Marburg beteiligt. »Jetzt wollen wir diesen Erfolg gemeinsam auf andere Fertigungsstätten übertragen – und so den Covid-19-Impfstoff möglichst schnell weltweit verfügbar machen«, sagte Siemens-Vorstand Cedrik Neike.
Biontech hatte bereits im Mai mitgeteilt, eine Produktion in Singapur aufbauen zu wollen. Sie soll demnach 2023 in Betrieb gehen und mehrere Hundert Millionen Dosen im Jahr herstellen können – das kann, muss aber nicht Corona-Impfstoff sein.
Auszeichnung für Impfstoffpioniere
Die Biontech-Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci sowie fünf weitere Entwickler von Impfstoffen gegen das Coronavirus erhalten den angesehenen spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Forschung und Technik. Neben dem deutsch-türkischen Ehepaar seien auch der US-amerikanische Biochemiker und Immunologe Philip Felgner, die in den USA lebende ungarische Biochemikerin Katalin Karikó, der US-Immunologe Drew Weissman, der kanadische Zellbiologe Derrick Rossi und die britische Impfstoffforscherin Sarah Gilbert ausgezeichnet worden, teilte die Stiftung »Fundación Princesa de Asturias« am Mittwoch in Oviedo in Nordspanien mit.
»Das Jahr 2020 begann mit dem Ausbruch einer Pandemie, die das tägliche Leben und die Weltwirtschaft veränderte, und endete mit einer außergewöhnlichen Demonstration der Fähigkeit der Wissenschaft, das Problem mit den ersten Impfstoffen gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 in den Griff zu bekommen«, begründete die Jury der Stiftung ihre Entscheidung.
Der Mediziner Şahin, 55, und die Medizinerin Türeci, 54, lernten sich in den Neunzigerjahren am Universitätsklinikum im saarländischen Homburg kennen. Die Kinder türkischer Einwanderer heirateten 2002 und gründeten etwa sechs Jahre später Biontech. Şahin ist heute Vorstandschef, Türeci medizinischer Vorstand des Mainzer Biotechnologieunternehmens.
Die Prinzessin-von-Asturien-Preise gelten als die »spanischen Nobelpreise«. Sie sind nach der spanischen Thronfolgerin Leonor, 15, benannt, werden alljährlich in acht Sparten vergeben und sind mit jeweils 50.000 Euro dotiert. Jeder Gewinner erhält auch eine Skulptur von Joan Miró. Leonor und ihr Vater, König Felipe VI., überreichen die Auszeichnungen Ende Oktober in Oviedo.