Beschluss der Bischöfe
Weltbild erhält bis zu 65 Millionen Euro
Neue Hoffnung für Weltbild-Mitarbeiter: Die katholische Kirche hat Hilfszahlungen von bis zu 65 Millionen Euro für den insolventen Verlag beschlossen. Damit will sie unter anderem die Fortführung des Geschäftsbetriebs unterstützen.
Demo von Verlagsmitarbeitern am Montag in Würzburg: "Wir sind alle Weltbild!"
Foto: David Ebener/ dpa
Augsburg/München - Die katholische Kirche hat sich auf finanzielle Hilfen für die existenzbedrohte Verlagsgruppe Weltbild verständigt. Der Verband der Diözesen Deutschlands beschloss bei einer Vollversammlung in Würzburg, bis zu 65 Millionen Euro als möglichen Höchstbetrag aufzubringen.
Damit sollten unter anderem die Fortführung des Geschäftsbetriebs sowie gegebenenfalls eine Transfergesellschaft unterstützt werden, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag mit. Den Betrag hatte die Kirche bereits unmittelbar nach dem Insolvenzantrag der Weltbild-Muttergesellschaft in Aussicht gestellt.
Zugesagt seien Beiträge des Erzbistums München und Freising sowie des Bistums Augsburg in Höhe von zusammen 35 Millionen Euro. "Die verbliebenen 30 Millionen werden von den Gesellschaftern aufgebracht", sagte ein Sprecher. "Darüber gibt es keinen Streit."
"Wenn es tatsächlich bei den 65 Millionen bleibt, wäre der Verlagsgruppe damit sicherlich geholfen", sagte der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz. "Ich denke aber, es wird damit noch nicht getan sein." Der Umbau des Unternehmens werde Geld kosten, außerdem sei die künftige Struktur der Verlagsgruppe noch ungeklärt.
Zum Auftakt des zweitägigen Arbeitstreffens der Bischöfe in Würzburg hatten am Montag Weltbild-Mitarbeiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Die Verlagsgruppe gehört zwölf katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin.
Das Unternehmen hatte nach langer Krise Anfang Januar Insolvenz beantragt. Die Gruppe beschäftigt im Verlag rund 2200 Mitarbeiter und getrennt davon rund 4000 in den Filialen. 2012 hatte Weltbild noch einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftet.