Kriselnder Smartphone-Pionier Blackberry macht 207 Millionen Dollar Verlust

Im ersten Geschäftsquartal machte Blackberry noch ein kleines Plus - doch nun muss der Smartphone-Hersteller wieder ein dreistelliges Millionen-Minus verzeichnen. Analysten und Anleger reagieren dennoch positiv.
Blackberry-Logo am Firmensitz in Waterloo: Analysten erwarteten höheren Verlust

Blackberry-Logo am Firmensitz in Waterloo: Analysten erwarteten höheren Verlust

Foto: MARK BLINCH/ REUTERS

Waterloo - Der kanadische Smartphone-Hersteller Blackberry ist erneut in die roten Zahlen gerutscht. Im zweiten Geschäftsquartal hat das Unternehmen ein Minus von 207 Millionen Dollar gemacht, teilte Blackberry mit.

Gründe für den aktuellen Verlust seien eine Abschreibung in Höhe von 167 Millionen Dollar auf den Wert von Schuldverschreibungen und Sanierungskosten von 33 Millionen Dollar. Der um Sondereffekte bereinigte Fehlbetrag war jedoch deutlich geringer als von Analysten erwartet. Die Blackberry-Aktie lag kurz nach Handelsstart 3,7 Prozent im Plus.

Der Quartalsumsatz fiel im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres um gut fünf Prozent. In dem ersten Quartal hatte Blackberry überraschend auch noch einen kleinen Gewinn von 23 Millionen Dollar verbucht.

Seit Jahren verfolgt der Konzern einen drastischen Sparkurs. Vor einem Jahr lag die Bilanz des zweiten Geschäftsjahres mit einem Minus von 965 noch um ein Vielfaches höher, als es nun der Fall ist. Seitdem wurden unter anderem die Ausgaben für Marketing drastisch gesenkt.

Blackberry hat zudem eine dreijährige Restrukturierung mit dem Abbau von 9500 Stellen hinter sich. Der Konzern will sich mehr auf Software und Dienstleistungen konzentrieren. Im vergangenen Geschäftsquartal verkaufte die kanadische Firma rund 2,1 Millionen Smartphones.

Der seit vergangenem Herbst amtierende Konzernchef John Chen stellte diese Woche das neue Modell Passport vor, das mit einem großen quadratischen Bildschirm und einer Tastatur Kunden in Unternehmen zurückgewinnen soll. Das Hardware-Geschäft sorgt immer noch für knapp die Hälfte der Blackberry-Erlöse.

vks/dpa/Reuters
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