Angebliche Milliardenofferte Blackberry und Samsung dementieren Fusionsgespräche

Bis zu 7,5 Milliarden Dollar soll Samsung laut einem Bericht für die Übernahme des Smartphone-Herstellers Blackberry geboten haben. Beide Firmen streiten Gespräche ab. Die Blackberry-Aktie stürzte ab.
Smartphone Blackberry Passport: Interesse von Samsung?

Smartphone Blackberry Passport: Interesse von Samsung?

Foto: AARON HARRIS/ REUTERS

New York/Seoul - Einst galt Blackberry als Vorreiter bei Smartphones, inzwischen ist die Firma ein Sanierungsobjekt. Doch sie scheint immer noch interessant für die Konkurrenz. Denn es gibt einen Bericht über ein milliardenschweres Übernahmeangebot von Samsung für Blackberry. Beide Konzerne dementierten Verhandlungen. Für den Bericht gebe es keine Grundlage, sagte ein Samsung-Sprecher. Blackberry teilte mit, das Unternehmen habe keine Gespräche mit Samsung über eine solche Transaktion geführt.

Interessant ist: In seiner Mitteilung dementierte Blackberry zwar Gespräche mit Samsung, äußerte sich aber nicht dazu, ob es ein Übernahmeangebot gab. Die beiden Unternehmen hatten vor einigen Monaten eine Partnerschaft bei Sicherheitsangeboten vereinbart.

Mit dem Dementi würgte Blackberry   kräftige Kursgewinne der Aktie ab: Der Kurs stieg am Mittwoch angesichts des Berichts über die Samsung-Offerte zunächst um rund 30 Prozent, nach dem Dementi fiel er im nachbörslichen Handel um fast 15 Prozent.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte unter Berufung auf einen Insider und entsprechende Dokumente berichtet, Samsung   sei kürzlich an Blackberry herangetreten und habe bis zu 7,5 Milliarden Dollar geboten. Die kanadische Zeitung "Globe and Mail" berichtete , Blackberry habe bereits mehrere Kaufofferten abgelehnt. Einige hätten bei mehr als sieben Milliarden Dollar gelegen.

Blackberry kam zuletzt mit seiner Sanierung voran. Im dritten Quartal dämmte der angeschlagene kanadische Konzern seinen Nettoverlust auf 148 Millionen Dollar ein. Vor Jahresfrist hatte noch ein Minus von 4,4 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden.

Blackberry war ein Vorreiter im Smartphone-Geschäft, verlor dann aber den Anschluss an Apples iPhone und Geräte mit dem Google -System Android. Der seit gut einem Jahr amtierende Konzernchef John Chen will die Zukunft vor allem als Dienstleister für Unternehmen sichern. Aus deutscher Sicht ist das Schicksal von Blackberry auch interessant, weil die Firma den Düsseldorfer Verschlüsselungsspezialisten Secusmart übernahm. Die Firma sichert Handygespräche der Bundesregierung ab und hat unter anderem auch das "Kanzlerinnen-Handy" mitentwickelt.

mmq/Reuters/dpa-AFX
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