Kartellverdacht EU-Kommission verschärft Ermittlungen gegen deutsche Autobauer

Neuwagen von VW (Archivbild)
Foto: Wolfgang Kumm/ dpaDie EU-Kommission verschärft ihre Kartellermittlungen gegen die deutschen Autokonzerne BMW, Daimler und VW. Die Behörde habe eine eingehende Untersuchung eingeleitet' um zu prüfen, ob die Konzerne unerlaubte Absprachen getroffen haben, um bei der Entwicklung und Einführung von Systemen zur Verringerung der Emissionen von Benzin- und Diesel-Pkw nicht unter Wettbewerbsdruck zu stehen, teilte die Kommission am Dienstag mit.
"Falls dieser Verdacht zutreffen sollte, hätten die Hersteller den Verbrauchern die Möglichkeit vorenthalten, umweltfreundlichere Autos zu kaufen, obwohl die entsprechenden Technologien zur Verfügung standen", teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit.
Im Oktober 2017 hatte die Kommission bereits Untersuchungen zu möglichen Absprachen zwischen den Automobilherstellern über technische Entwicklungen für Pkw aufgenommen und die Geschäftsräume von BMW, Daimler, Volkswagen und Audi in Deutschland durchsucht.
Bereits vergangene Woche war bekannt geworden, dass neue Belege für solche womöglich geheime Absprachen aufgetaucht sind. Laut "Handelsblatt" sollen sie sogar den Verdacht erhärten, dass sich insgesamt fünf Autokonzerne - VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW - früh über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abstimmten.
Die Dokumente, die eine Enthüllung des SPIEGEL aus dem Sommer 2017 untermauern, befinden sich demnach in den Akten der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die wegen des Dieselskandals gegen VW ermittelt. Zwei der Hinweise datieren den Angaben zufolge aus dem Jahr 2008.
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