Boeing 737 Max soll erst im Januar wieder fliegen

Boeings Zeitplan für den Wiedereinsatz der 737 Max wird ins neue Jahr verschoben. Die Aktie stieg dennoch deutlich - denn schon im Dezember kann das Unternehmen die Flugzeuge wieder ausliefern.
Bleiben wohl nur noch bis Januar am Boden: Die Boeing-Maschinen des Typs 737 Max

Bleiben wohl nur noch bis Januar am Boden: Die Boeing-Maschinen des Typs 737 Max

Foto: Mike Blake(REUTERS

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat die Wiederaufnahme des Flugverkehrs seiner 737-Max-Maschinen verschoben. Der kommerzielle Einsatz der Flugzeuge werde in den USA erst ab Januar wieder möglich sein, erklärte das Unternehmen. Zuvor hatte Boeing eine Wiederaufnahme des Einsatzes im Dezember geplant.

Die Zertifizierung einer neuen Kontrollsoftware für den Jet durch die US-Luftfahrtbehörde FAA werde laut Boeing-Sprecher Gordon Johndroe noch Mitte Dezember erwartet. Die Auslieferung von Flugzeugen des Modells an Kunden könnte schon dann wieder beginnen, teilte Boeing mit. Abhängig sei dies von Meilensteinen, die im Freigabeprozess erreicht werden müssen. Schon die Aussicht auf eine Wiederaufnahme der Auslieferungen sorgte für einen Kurssprung bei Boeing. Die Papiere zogen im Dow Jones Industrial zuletzt um 4,4 Prozent an.

Endgültige Bestätigung steht aus

Damit die 737 Max auch wieder im kommerziellen Flugbetrieb zum Einsatz kommen darf, werde noch an der "endgültigen Bestätigung der aktualisierten Trainingsanforderungen" gearbeitet, erklärte Boeing. American Airlines hatte in der vergangenen Woche angekündigt, Flüge mit dem Krisenjet bis Anfang März zu streichen. Ob die Fluggesellschaft auch bei einer Zulassung der FAA dabei bleibt, ist nicht bekannt.

Boeing ist nach zwei Flugzeugunglücken mit dem Maschinentyp 737 Max in eine tiefe Krise geraten. Seit März gilt für das Modell ein weltweites Flugverbot. Bei zwei Abstürzen mit Maschinen des Typs in Indonesien und Äthiopien waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.

Bei einer Anhörung in Washington hatte Boeing-Chef Dennis Muilenburg Fehler eingeräumt. Das Unternehmen werde aus den Unfällen lernen, der Konzern habe Veränderungen an dem Flugzeugmodell vorgenommen, sagte er. Auf die Frage, warum die 737 Max nicht bereits nach dem ersten Unglück aus dem Betrieb genommen wurde, sagte Muilenburg: "Könnten wir die Uhr zurückdrehen, würden wir eine andere Entscheidung treffen."

hba
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