Nach Flugzeugabstürzen US-Börsenaufsicht ermittelt gegen Boeing

Boeing steht unter Beobachtung der Börse
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Boeing ist mit Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC konfrontiert, Grund ist die Krise um den nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten Unglücksjet 737 Max. Der US-Luftfahrtkonzern räumte dies in seinem veröffentlichten Jahresbericht für 2019 ein und versicherte, bei den Untersuchungen vollumfänglich zu kooperieren. Das Gleiche gelte für die bereits bekannten Ermittlungen des US-Justizministeriums und anderer Regierungsbehörden. Ein negatives Ergebnis bei den Ermittlungen der SEC könnte die Finanzlage Boeings deutlich beeinträchtigen.
Boeing steht nach den Vorfällen im Oktober 2018 und März 2019, bei denen insgesamt 346 Menschen starben, heftig in der Kritik. Der Konzern wird verdächtigt, die Unglücksflieger im scharfen Wettbewerb mit dem europäischen Rivalen Airbus überstürzt auf den Markt gebracht und die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing streitet dies ab, hat aber Fehler und Pannen eingeräumt.
Verschiedene US-Behörden untersuchen, ob bei der Zulassung der seit März weltweit mit Flugverboten belegten Modellreihe 737 Max alles mit rechten Dingen zuging. Die Krise rund um den Problemflieger ist für den Konzern eine enorme Belastung und hatte für ihn 2019 den ersten Jahresverlust seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Folge. Ob und wann die Aufsichtsbehörden die 737 Max wieder abheben lassen, ist ungewiss. Boeing rechnete zuletzt mit Mitte 2020 und will schon vorher wieder die Produktion aufnehmen.