Börse Dax rutscht ab, Goldpreis zieht an

Der Dax stürzt erneut um drei Prozent ins Minus, besonders hart trifft es die Banken. Und die Anleger? Setzen auf Gold. Der Preis für das Edelmetall stieg auf ein Neun-Monats-Hoch.
Krisen-Investment Gold: Preise für das Edelmetall steigen, der Dax sinkt

Krisen-Investment Gold: Preise für das Edelmetall steigen, der Dax sinkt

Foto: © Michael Dalder / Reuters/ REUTERS

Die Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft machen die Anleger nervös. Der deutsche Leitindex Dax fiel um mehr als drei Prozent und stand zwischenzeitlich bei 8742 Punkten. Am Mittwoch war er noch mit einem Plus von 1,6 Prozent aus dem Handel gegangen - auch dank deutlicher Gewinne der Bankaktien.

Die Papiere der Finanzinstitute gehörten am Donnerstag aber wieder zu den Verlierern. Die Aktie der Deutschen Bank   büßte mehr als sechs Prozent an Wert ein. Die Commerzbank   lag mit 5,72 Prozent im Minus. Die Bankenbranche allgemein steht derzeit besonders unter Beschuss, da wegen der weltweiten Wirtschaftsschwäche eine Welle an Kreditausfällen befürchtet wird.

Es gab aber auch gute Nachrichten: Der Sportartikelhersteller Adidas   hat mit einer deutlichen Steigerung von Umsatz und Gewinn vor Sondereffekten im vergangenen Jahr seine eigenen Ziele übertroffen. Die Aktie legte deutlich zu.

Während es an den Börsen in Europa und auch in Hongkong bergab ging, legte der Goldpreis zu. Am frühen Donnerstagmorgen erreichte der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) in London bei 1214,64 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2015. Im weiteren Verlauf fiel der Goldpreis wieder etwas zurück und stand bei 1208,10 Dollar. Das waren immer noch 10,98 Dollar mehr als am Vortag.

Nach einem katastrophalen Jahresstart an den internationalen Aktienmärkten haben die Anleger das Gold   als sicheren Anlagehafen wieder entdeckt. Seit Beginn des Jahres hat das Edelmetall deutlich an Wert gewonnen, der Preis ist seither um etwa 150 Dollar oder 14 Prozent gestiegen. Experten berichten von einer starken Nachfrage der Investoren nach Goldfonds.

Zu der Unsicherheit an den Aktienmärkten hatten auch Äußerungen von US-Notenbankchefin Janet Yellen beigetragen. Ihre Rede vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses hatte die Märkte nicht nachhaltig beruhigen können. Yellen hatte keine konkreten Hinweise gegeben, wann weitere Zinserhöhungen anstehen könnten. Sie betonte jedoch, die Geldpolitik folge keinem vorgegebenem Kurs. Es habe sich bestätigt, dass auch die Fed nicht wisse, welche Maßnahmen sie ergreifen solle, kritisierten die Experten der US-Investmentbank Jefferies.

mmq/Reuters/dpa
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