Börse Turbulenzen am Ölmarkt belasten den Dax

Nachdem der Ölpreis in den USA am Montag erstmals in Negative gerutscht ist, starten die Börsen am Dienstag verhalten. Der Dax büßte rund zwei Prozent ein.
Frankfurter Börse: Der Dax ist schwach in den Dienstag gestartet

Frankfurter Börse: Der Dax ist schwach in den Dienstag gestartet

Foto: STAFF/ REUTERS

Der Dax hat nach Turbulenzen am US-Ölmarkt Abschläge verbucht. In der ersten Stunde nach dem Handelsstart notierte er mit einem Minus von 2,39 Prozent bei rund 10.421 Punkten. Die in der vergangenen Woche erreichten 10.820 Punkte seien möglicherweise bereits der Höhepunkt der jüngsten Erholungsrally gewesen, hieß es dazu von Charttechnik-Experten.

Angebot und Nachfrage am Ölmarkt klaffen derzeit stark auseinander, die Preise sind im Keller und waren am Montag kurzzeitig negativ. "Solche Preisasymmetrien wie am Ölmarkt setzen nicht nur Ölförderunternehmen unter Druck, sie ziehen oft auch größere Handelsverluste bei Investmentbanken und Hedgefonds nach sich, die dann wiederum Geld aus anderen Anlagen wie etwa Aktien oder Anleihen abziehen müssen", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Dies dürfte noch zu erheblichen Kursturbulenzen an den internationalen Finanzmärkten führen, sagte Lipkow. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank um 2,4 Prozent.

An den deutschen Zapfsäulen dürfte sich der Preisabsturz voraussichtlich nicht auswirken. Die betroffene, in den USA relevante Ölsorte WTI sei "nicht entscheidend für den deutschen Markt", sagte ein Sprecher des ADAC. Hierzulande komme es vielmehr auf die Nordseesorte Brent an. Deren Preis liege derzeit "oberhalb des Tiefs von Ende März". Auch der Mineralölwirtschaftsverband MWV verwies auf Brent als für Europa entscheidende Sorte.

SAP-Papiere verlieren

Neben den Verwerfungen am Ölmarkt kommen aktuell noch Spekulationen über die politische Entwicklung in Nordkorea ins Spiel: Machthaber Kim Jong Un soll sich Berichten zufolge nach einer Operation in kritischem Zustand befinden - ob die Meldung stimmt, ist jedoch höchst unklar.

Die Papiere von SAP sanken um gut zweieinhalb Prozent. Am Montagabend hatte der Softwarekonzern verkündet, dass Co-Vorstandschefin Jennifer Morgan die Firma nach nur wenigen Monaten verlassen werde. Christian Klein soll ab Mai der alleinige Vorstandschef sein.

kko/dpa
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