Börsenboom zum Jahresende Krise? Welche Krise?

Wall Street in New York
Foto: Seth Wenig / APDie US-Börsen haben am Montag neue Rekorde erreicht. Der Dow Jones Industrial kletterte um 0,68 Prozent auf 30.403,97 Punkte. Zuvor hatte bereits der deutsche Dax den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht.
Auch der marktbreite S&P 500 und die Indizes an der Technologiebörse Nasdaq schwangen sich kurz vor dem Jahresende zu neuen Höchstmarken auf.
Ein Grund für den aktuellen Boom: US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende seinen Widerstand gegen ein vom Kongress beschlossenes Corona-Konjunkturpaket in Höhe von rund 900 Milliarden US-Dollar aufgegeben. Damit gab er auch einen Teil des Haushalts der US-Regierung frei – andernfalls wäre es am Dienstag zu einem sogenannten Shutdown gekommen, also einem teilweisen Stillstand in Behörden und Regierung.
Der S&P 500 gewann 0,87 Prozent auf 3735,36 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,01 Prozent auf 12.838,86 Punkte noch etwas stärker aufwärts. Der Dax war am Montagmorgen kurz nach Handelsstart auf ein Rekordhoch von 13.795,37 Punkten gestiegen. Der Index übertraf damit knapp das bisherige Rekordhoch vom 17. Februar 2020.
»Trump dürfte den zunehmenden öffentlichen Druck gespürt haben«, schrieb Analyst Edward Moya vom Handelshaus Oanda in einem Marktkommentar. Ohne die Unterzeichnung des Hilfspakets hätten viele Amerikaner keine Arbeitslosenhilfe mehr erhalten. Moya nannte Trumps tagelange Weigerung, das Paket zu unterzeichnen, ein »unnötiges Drama«.
Angetrieben wurde der Leitindex Dow nicht zuletzt vom Schwergewicht Apple: Der Kurs des Unternehmens legte an der Indexspitze um 3,6 Prozent zu. Damit fehlte den Papieren des Tech-Giganten nicht mehr viel zu einem neuen Rekord. Mit Amazon, der Google-Holding Alphabet und Facebook waren weitere Techkonzerne gefragt – mit Aufschlägen von bis zu 3,6 Prozent.
Auf Rang zwei im Dow und zugleich auf ein Rekordhoch stiegen die Aktien von Walt Disney mit einem Aufschlag von drei Prozent. Die Papiere profitierten angesichts hoher Corona-Infektionszahlen und den damit verbundenen Restriktionen von der Aussicht auf hohe Zugriffszahlen auf die Streaming-Angebote des Unterhaltungskonzerns. Mit Netflix legten die Papiere eines weiteren Streaming-Anbieters um einen Prozent zu.