Börsenturbulenzen Dax fällt zeitweise unter 5000-Punkte-Marke

Frankfurter Börse: Gute Nachrichten fehlen
Foto: DANIEL ROLAND/ AFPFrankfurt am Main - Keine Atempause für Anleger in Deutschland. Der Dax hat seine Talfahrt am Mittag beschleunigt, der Leitindex rutschte zeitweise unter die Grenze von 5000 Punkten. Am Mittag stand der Index bei 4992 Punkten, das waren 3,4 Prozent weniger als am Donnerstag. Am Nachmittag erholte er sich wieder etwas und lag über 5000 Punkten.
An der Londoner Börse verlor der FTSE 100 1,76 Prozent, der französische CAC 40 büßte 2,8 Prozent ein. Auch der Euro verlor im Tagesverlauf wieder an Wert. Am Mittag zahlten Händler 1,3457 Dollar für die Gemeinschaftswährung. Am Morgen waren es noch 1,3510 Dollar gewesen. Der Goldpreis sank erstmals seit Anfang August unter 1700 Dollar.
Händler nannten mehrere Gründe für die Abwärtsbewegung: Zum einen hält die Deutsche Bank Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen für die Branche für möglich, die mehr als die bislang geplanten 21 Prozent betragen könnten. "Die Ängste der Anleger überwiegen weiter", sagte Anita Paluch von Gekko Global Markets. Die Mehrheit der Investoren mache sich auf eine erste Staatspleite in Europa gefasst.
Ähnlich äußerte sich der niederländische Notenbankchef Klaas Knot. Er schließt eine Pleite Griechenlands nicht mehr aus. "Dies ist eines der Szenarien", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank in einem Interview mit der niederländischen Wirtschaftszeitung "Het Financieele Dagblad". "Ich sage nicht, dass Griechenland nicht bankrottgehen kann", zitierte das Blatt Knot in einem Vorabbericht.
Ein anderer Händler verwies auf technische Faktoren und das Fehlen guter Nachrichten. Zuvor hatte sich die Ankündigung "starker und koordinierter Schritte" der G-20-Nationen zur Stabilisierung der Weltwirtschaft noch leicht positiv ausgewirkt.