Wüstenstromprojekt Deutsche Firmen ziehen sich aus Desertec zurück

Erst Siemens, jetzt Bosch: Beim Solarstromprojekt Desertec sind deutsche Unternehmen auf dem Rückzug. Doch laut den Desertec-Planern prüfen neue Partner eine Beteiligung.
Solarkraftwerk in der kalifornischen Wüste: Die Branche leidet unter Preisverfall

Solarkraftwerk in der kalifornischen Wüste: Die Branche leidet unter Preisverfall

Foto: Anonymous/ AP

Berlin - Innerhalb weniger Wochen haben zwei deutsche Konzerne ihre Mitarbeit am Wüstenstromprojekt Desertec aufgekündigt. Nach Siemens   gab nun auch Bosch seinen Ausstieg bekannt. "Wir werden unsere Mitgliedschaft nicht verlängern", sagte eine Sprecherin der Konzerntochter Bosch-Rexroth der "Financial Times Deutschland" ("FTD"). Die Verträge mit der Initiative laufen Ende Dezember nach drei Jahren aus.

Die Desertec-Planungsfirma Dii bestätigte der Zeitung das Ende der Zusammenarbeit mit Bosch. "Wir bedauern den Schritt", sagte ein Sprecher. Nach Angaben von Dii soll die Zahl der assoziierten Unternehmen aber durch Neueintritte bis zum Jahreswechsel leicht ansteigen. Der Initiative gehören derzeit 21 Gesellschafter und 36 Partner an. Laut "FTD"-Informationen prüft mit der State Grid Corporation of China erstmals ein chinesisches Unternehmen eine Beteiligung.

Laut "FTD" gehörte Bosch zu den föderativen Partnern von Desertec, die sich nicht im selben Ausmaß einbringen wie die Gesellschafter. Die Zusammenarbeit mit Bosch-Rexroth beschränkte sich auf Technologieaustausch oder Workshops mit Experten.

Bosch hatte zuletzt seine Solarsparte wegen Unsicherheiten der Energiewende in Frage gestellt. Die Branche leidet zudem unter einem Preisverfall durch Billigkonkurrenz aus China. Siemens hatte seinen Ausstieg bei Desertec bereits Ende Oktober angekündigt, der Konzern verkauft sein gesamtes Solargeschäft.

dab/dpa
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