Profiteur der Krise BP macht 8,5 Milliarden Dollar Gewinn

Der britische Ölkonzern BP erzielt sein bestes Ergebnis seit 2008, dank der hohen Energiepreise verdreifacht der Konzern im zweiten Quartal seinen Gewinn. Was ist eigentlich aus den Plänen hin zu erneuerbaren Energien geworden?
BP-Logo: Neue Investitionen in fossile Energien und Kohlenwasserstoffe

BP-Logo: Neue Investitionen in fossile Energien und Kohlenwasserstoffe

Foto: Henry Nicholls / REUTERS

Der britische Ölmulti BP hat im zweiten Quartal sein bestes Ergebnis seit 14 Jahren eingefahren. Die Firma profitiert wie ihre Konkurrenten Shell, ExxonMobil und TotalEnergies vom gestiegenen Ölpreis und hohen Raffineriemargen. BP verdreifachte seinen Gewinn im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 8,5 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 6,8 Milliarden deutlich.

»Das Unternehmen läuft gut und wird zunehmend stärker«, sagte BP-Chef Bernard Looney am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Er hatte bei seinem Amtsantritt 2020 zwar versprochen, BP schnell von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umzustellen, will nun aber die Ausgaben für neues Öl und Gas um 500 Millionen Dollar erhöhen. Damit reagiere der Konzern auf die globale Versorgungskrise. Looney kündigte zudem an, kurzfristig mehr in Kohlenwasserstoffe zu investieren, um zur Energiesicherheit beizutragen. »Wir werden wahrscheinlich ungefähr eine halbe Milliarde Dollar für Kohlenwasserstoffe aufwenden«, sagte der Manager.

Höhere Dividende für Aktionäre

Die Aktionäre sollen von den sprudelnden Gewinnen profitieren und eine um zehn Prozent auf 6,006 Cent pro Aktie erhöhte Dividende erhalten – die bisherige Prognose lag bei Plus vier Prozent. Zudem halte der Konzern an seinem Ziel fest, 60 Prozent seiner überschüssigen Barmittel für Aktienrückkäufe zu verwenden. Der Vorstand erhöhte für das laufende Quartal seinen Rückkaufplan auf 3,5 Milliarden Dollar, nachdem in der ersten Jahreshälfte Aktien im Wert von 4,1 Milliarden Dollar erworben worden waren.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die BP-Aktien legten um knapp vier Prozent zu.

Die führenden westlichen Öl- und Gaskonzerne profitieren von explodierenden Energiepreisen im Zuge des Ukrainekriegs und kommen im zweiten Quartal zusammen auf eine Gewinnsumme von 59 Milliarden Dollar. So meldeten zuletzt die BP-Wettbewerber ExxonMobil und Shell Rekordgewinne, TotalEnergies konnte seinen Gewinn verdreifachen.

mgo/dpa/Reuters
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