Harter Brexit Bank of England sieht Banken gewappnet

Was, wenn es zu einem unkontrollierten Brexit kommt? Die Bank of England hat den Worst Case durchgespielt - die Geldinstitute haben den Stresstest bestanden.
Bankenviertel von London

Bankenviertel von London

Foto: Chris Radburn/ dpa

Die wichtigsten britischen Kreditinstitute sind nach Meinung der Bank of England auch für ein planloses Ausscheiden des Landes aus der Europäischen Union stark genug aufgestellt. Selbst im Falle größerer ökonomischer Verwerfungen könnten die Geldhäuser die britische Wirtschaft mit Krediten versorgen, teilte die Notenbank am Dienstag in London mit.

In ihrem jährlichen sogenannten Stresstest haben die britischen Bankaufseher durchgespielt, was mit den größten Instituten des Landes geschehen würde im Falle eines starken wirtschaftlichen Abschwungs, einer Abwertung des Pfunds um ein Viertel, eines Einbruchs der Häuserpreise sowie von Kreditausfällen infolge starker Arbeitslosigkeit und anziehender Zinsen. Das Szenario sei härter gewesen als während der vergangenen Finanzkrise, erklärte die Bank of England.

Fünf der sieben einbezogenen Großbanken haben den Stresstest ohne Weiteres bestanden. Zwei jedoch überschritten Warnmarken: Barclays und die verstaatlichte Royal Bank of Scotland. Beide Banken hätten jedoch schon Ende vergangenen Jahres Maßnahmen ergriffen, um ihr Kapital zu stärken, weshalb keine weiteren Schritte notwendig seien, erklärte die Bank of England. Je mehr Kapital Kreditinstitute vorhalten, desto unempfindlicher gegen Schocks sind sie.

Der Stresstest hatte zwar nicht explizit das anstehende Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union zum Thema. Es seien aber wirtschaftliche Risiken eingeflossen, die mit dem Brexit in Verbindung stehen könnten, erklärte die Notenbank. Sie kam zum Fazit: "Das britische Bankensystem könnte die Realwirtschaft während eines ungeordneten Brexit weiterhin unterstützen."

mik/dpa
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