Umstrittener Franchisenehmer Erste Burger-King-Filialen schließen

Burger-King-Filialen im Hauptbahnhof München (23.11): Ware fehlt
Foto: Nicolas Armer/ dpaMünchen/Berlin - Die Ware blieb aus, dann musste der umstrittene Burger-King-Franchisenehmer Yi-Ko die ersten Filialen schließen. So machten Fast-Food-Restaurants in München sowie Berichten zufolge auch in Köln oder Fulda zu. Der Interimsgeschäftsführer von Yi-Ko, Dieter Stummel, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Yi-Ko betreibt bislang 89 Filialen mit insgesamt rund 3000 Beschäftigten. Burger King hatte vergangene Woche die Verträge mit dem größten deutschen Lizenznehmer Yi-Ko Holding fristlos gekündigt. Zuvor hatte es Berichte über Hygienemängel und schlechte Arbeitsbedingungen gegeben. Mit der Kündigung mussten die Filialen umfirmieren und wurden nicht mehr von Burger King beliefert.
Im Aushang einer Filiale in München wurde die vorläufige Schließung auch mit einer Einstweiligen Verfügung begründet, die Burger King gegen Yi-Ko erwirkt hatte. Demnach darf Yi-Ko das Firmenlogo von Burger King sowie Produktbezeichnungen nicht mehr nutzen. Außerdem stand auf dem Aushang mit Blick auf die Schließung: "Wir sind zuversichtlich, dass es sich dabei nur um eine kurze Zeit, im Idealfall von wenigen Tagen, handelt."
Droht Yi-Ko das Aus?
Ein Sprecher von Burger King hatte gesagt: "Wir haben eine Einstweilige Verfügung am Landgericht München erwirkt und sehen derzeit keinen Grund, auf die Durchsetzung zu verzichten." Yi-Ko hatte nach einem Bericht der "Rheinischen Post" Widerspruch gegen die Verfügung eingelegt. Die Entscheidung des Gerichts werde in dieser Woche erwartet. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge steht Yi-Ko womöglich ohnehin vor dem Aus.
Bei der Gewerkschaft NGG setzt man auf eine andere Karte. Es gebe die Chance, dass die Filialen unter einem neuen Betreiber fortgeführt werden könnten, sagte Guido Zeitler, Referatsleiter für das Gastgewerbe bei der NGG.
Burger King erwartet allerdings keine baldige Lösung im Streit mit Yi-Ko. "Wir können nicht versprechen, dass und wie schnell es eine Lösung gibt", sagte Andreas Bork, der Deutschland-Chef von Burger King, der "Welt am Sonntag". Zwar werde derzeit mit Hochdruck daran gearbeitet, die 89 betroffenen Restaurants in eine neue Eigentümerstruktur zu überführen, um so viele der 3000 gefährdeten Arbeitsplätze wie möglich zu sichern. Die Situation sei aber hochkomplex. "Das hängt ganz maßgeblich von Yi-Ko ab. Wir sind nur der Franchisegeber. Sämtliche Mietverträge laufen über Yi-Ko und auch die Mitarbeiter sind dort angestellt", sagte Bork.