Modekette C&A verkauft sein China-Geschäft

Der Rückzug aus den weltweiten Märkten geht weiter: C&A verkauft das China-Geschäft an einen chinesischen Investmentfonds. Damit wird die Modekette wieder weitgehend europäisch.
Das Logo einer C&A-Filiale in Düsseldorf

Das Logo einer C&A-Filiale in Düsseldorf

Foto: Wolfram Kastl / DPA

Die C&A-Eigentümerfamilie Brenninkmeijer ist weiter auf dem internationalen Rückzug: Nachdem sie sich bereits von ihrem Brasilien- und Mexiko-Geschäft getrennt hatte, verkauft sie nun auch ihren China-Ableger. Käufer ist der Fonds Beijing Zhongke Tongrong Private Equity Investment, teilte das Board der C&A AG mit. Auf welchen Preis man sich geeinigt hat, wurde nicht bekannt gegeben.

Allerdings ist das China-Geschäft mit 67 Läden in 23 Städten angesichts des riesigen Marktes vergleichsweise klein. 2007 wurde die erste chinesische Filiale eröffnet, 2014 ging das Brenninkmeijer-Unternehmen in China online. Allein in Europa hat die Textilkette 1400 Geschäfte. Auch in Deutschland sollen jedoch Dutzende Läden geschlossen werden.

China sei für C&A immer einer der wichtigsten Wachstumsmärkte gewesen, sagte Allan Leighton, Vorstandsvorsitzender der C&A AG. Aber "lokale Expertise mit einem starken Netzwerk" sei entscheidend, um das "volle Potenzial von C&A" auszuschöpfen, besonders in der Coronakrise.

C&A sei einer der größten Abnehmer von Bio-Baumwolle, sagte Duan Xuefeng, Geschäftsführer von Zhongke Tongrong Private Equity. Daran scheint der neue Eigentümer festhalten zu wollen: Er wolle auf Expansion setzen, "wobei der große adressierbare Markt für Bio-Baumwolle und Kinderbekleidung eine neue Wachstumsära für C&A in China darstellt."

Brenninkmeijers geben Europa-Führung wieder ab

Im Februar 2020 hatte C&A seine 77 Geschäfte in 42 mexikanischen Städten an das örtliche Handelsunternehmen Grupo Axo verkauft. Bereits im Oktober 2019 war die Familien-Holding Cofra mit ihrer brasilianischen Gesellschaft an die Börse gegangen. Damit und mit dem Verkauf des China-Geschäfts ist C&A vom globalen zu einem weitgehend europäischen Unternehmen geworden.

Chinesische Investoren sollen sich auch bereits für das Europa-Geschäft von C&A interessiert haben, hieß es vor einiger Zeit in Marktgerüchten. Denen folgten aber bisher keine Taten.

Für Europa gab die Firma erneute Chef-Wechsel bekannt: Die bisherige Ikea-Managerin Giny Boer wird zum 1. Januar 2021 neue Europa-Chefin. Sie ersetzt damit nach zwei Jahren Edward Brenninkmeijer, der in das Board der C&A AG als Nicht-exekutiver Direktor wechselt. Außerdem wird Birgit Kretschmer bei C&A Europe die Finanzgeschäfte übernehmen.

caw
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