Finanzinvestor Icahn soll Trump in Regulierungsfragen beraten

Der künftige US-Präsident Trump hat einen weiteren Milliardär in seinen Führungszirkel berufen: Finanzinvestor Carl Icahn, ein scharfer Kritiker staatlicher Reglementierung, soll ihm als Sonderberater dienen.
Finanzinvestor Carl Icahn

Finanzinvestor Carl Icahn

Foto: © Brendan McDermid / Reuters/ REUTERS

Der nächste reiche Wall-Street-Veteran wird vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump mit Macht und Einfluss ausgestattet. Trump will den milliardenschweren Finanzinvestor Carl Icahn zu einem Berater machen - ausgerechnet für Regulierungsfragen.

Wie das "Wall Street Journal" schreibt, ist Icahn bereits an der Suche des neuen Chefs der Börsenaufsicht beteiligt und habe sich bei der Auswahl für die Leitung der Umweltbehörde EPA eingebracht.

Icahn sei einer "der großartigsten Geschäftsmänner der Welt", sagte Trump. Der 80-Jährige sei ein exzellenter Verhandler und verfüge über die Fähigkeit, die Entwicklungen in der Finanz- und Wirtschaftswelt vorherzusagen. "Seine Hilfe dabei, die strangulierenden Regulierungen in unserem Land anzugehen, wird von unschätzbarem Wert sein." Nach Trumps Wahl setzen viele darauf, dass der 70-jährige Immobilien-Milliardär die Wirtschaft unter anderem mit einer Deregulierungswelle in Schwung bringen will.

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Icahn wird keinen Regierungsposten innehaben, kein Gehalt für seine Tätigkeit beziehen und keinen ethischen Regeln unterworfen sein, die seine Geschäfte als Investor einschränken. Der Geschäftsmann begann in den Sechzigerjahren an der Wall Street und hatte im Laufe seiner Karriere Top-Positionen in zahlreichen US-Konzernen wie Time Warner, Texaco oder Dell inne.

Er ist Großaktionär mehrerer Konzerne und für ein aggressives Geschäftsgebaren bekannt. Als ein sogenannter aktivistischer Investor hat er wiederholt Top-Manager unter Druck gesetzt, um seine Unternehmenspolitik voranzutreiben.

Icahn beklagte eine Flut neuer Regulierungen für die Wirtschaft, die unter dem scheidenden US-Präsidenten Barack Obama erlassen worden seien. "Es ist Zeit, der exzessiven Regulierung ein Ende zu setzen und unsere Unternehmer das tun zu lassen, was sie am besten können: Jobs schaffen", sagte er.

Seit seiner Wahl am 8. November hat Trump nach und nach sein Kabinett zusammengestellt und dabei einen exklusiven Zirkel aus Superreichen, Quereinsteigern aus der Geschäftswelt, Generälen und Ultrakonservativen berufen. Im Wahlkampf hatte sich Trump als Kandidat der kleinen Leute in Szene gesetzt und gegen die Wirtschaftselite gewettert.

nck/AFP/dpa
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