Yamaha warnt vor Nachahmung von Ghosn-Flucht
"Bitte, tut so etwas nicht"
Der Ex-Automanager Carlos Ghosn soll in einem Instrumentenkoffer aus Japan geflohen sein. Nun kursieren Videos auf Twitter und im japanischen Fernsehen, auf denen Menschen die Flucht nachahmen. Yamaha ist alarmiert.
"Kein Ghosn drin": Musiker haben einen ironischen Sticker auf eine Transportbox geklebt
Foto: Sourdoreille/ twitter
Der japanische Musikinstrumentenhersteller Yamaha warnt davor, die Flucht des ehemaligen Renault-Nissan-Chefs Carlos Ghosn nachzuahmen - das könne zu "tragischen Unglücksfällen führen", teilte die Abteilung Blasinstrumente mit. Yamaha reagierte damit auf "eine große Anzahl von Tweets mit Leuten, die in große Instrumentenkoffer klettern" - also "den Ghosn machen".
Ghosn soll an Bord eines Privatjets, versteckt in einem Koffer für Konzertbedarf, aus Japan in den Libanon geflohen sein. Bei Twitter ist nun etwa eine junge Frau zu sehen, die es sich in einem grünen Harfenkoffer gemütlich macht. Ein anderer Tweet zeigt einen Mann, der in einem Kontrabasskoffer liegt. "Bitte, tut so etwas nicht", appellierte Yamaha. "Instrumentenkoffer sind für Musikinstrumente und -zubehör gebaut. Bitte nutzt sie sachgemäß!"
Die in Japan lebende französische Journalistin Karyn Nishimura postete auf Twitter einen Aufkleber mit dem Konterfei von Ghosn und der Aufschrift auf japanisch: "Kein Ghosn drin". Den Aufkleber entdeckte sie nach eigenen Angaben auf einem Koffer. In einem zweiten Post hat sie offenbar eine Szene aus dem japanischen Fernsehen abfotografiert: Das Bild zeigt einen Instrumentenkoffer, in dem ein Mensch liegt, eine Kamera nimmt ihn auf. "Alle Medienkanäle, sogar die öffentlichen, haben den Komfort-Test der Konzertkoffer gemacht, indem sie einen Journalisten mit einer Kamera darin eingeschlossen haben", schreibt Nishimura.
Auch auf Englisch kursieren Fotos von "No Ghosn Inside"-Aufklebern auf Twitter, einige kleben auf Instrumentenkoffern.