Stellenabbau Nestlé schließt Caro-Werk in Ludwigsburg

Weil die Nachfrage nach dem koffeinfreien Kaffee sinkt, schließt Nestlé ein Caro-Werk mit 100 Mitarbeitern in Deutschland. Auch an anderen Standorten sollen Stellen wegfallen.
Caro-Werk in Ludwigsburg

Caro-Werk in Ludwigsburg

Foto: Christoph Schmidt/ dpa

Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé streicht Hunderte Stellen in Deutschland. Nach langen Verhandlungen mit Gewerkschaften und Betriebsräten habe man Bedingungen für den Abbau von 380 Arbeitsplätzen beschlossen, teilte Nestlé Deutschland mit.

Demnach werden das Caro-Werk im baden-württembergischen Ludwigsburg mit rund 100 Mitarbeitern und ein Lebensmittellabor im bayerischen Weiding zum Jahresende geschlossen. Die Werke im nordrhein-westfälischen Lüdinghausen (Maggi-Produkte) und bayerischen Biessenhofen (Babynahrung) sollen 2019 neu aufgestellt werden.

Das Aus für das Caro-Werk begründet Nestlé mit der sinkenden Nachfrage nach dem löslichen Ersatzkaffee. Darum sei die Fabrik nicht ausgelastet. Caro-Kaffee werde künftig in Portugal produziert.

Bisher wurde Caro-Kaffee ausschließlich in Ludwigsburg hergestellt. Das Werk geht zurück auf eine Kaffee-Manufaktur aus dem Jahr 1828, wo der Kolonialwarenhändler Johann Heinrich Franck als erster im großen Stil den Landkaffee herstellte. Er mischte Gerste, Malz und Roggen mit der Zichorie-Pflanze. Die Marke Caro gibt es seit 1954. Nestlé vertreibt das Getränk seit 1971 weltweit, teils unter anderem Namen.

Bei den Stellenstreichungen bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben nun teils Angebote zu Altersteilzeit und besondere Abfindungen für ältere Mitarbeiter. In Ludwigsburg und Weiding erhalten zwei Drittel der Beschäftigten betriebsbedingte Kündigungen. Es sei ein "außergewöhnlich gut ausgestatteter Sozialplan" ausgehandelt worden, teilte Nestlé mit. Betroffene Mitarbeiter könnten Anfang Februar in eine Transfergesellschaft wechseln.

mmq/dpa

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