Evergrande-Krise Weitere chinesische Immobilienfirmen geraten ins Wanken

Eigentumswohnungen im chinesischen Qingdao
Foto: Wu Hong/ dpaNach der Fastpleite des Konzerns Evergrande hat nun auch der Immobilienentwickler Fantasia den Handel mit seinen Anleihen am Finanzplatz Shanghai eingeschränkt. Zwei Fantasia-Bonds waren am Freitag vom Handel ausgesetzt worden, nachdem die Muttergesellschaft Fantasia Holdings am 4. Oktober die Frist für eine Anleiherückzahlung über 206 Millionen Dollar verstreichen ließ. Die meisten Anleihetitel von Fantasia haben bereits rund 80 Prozent an Wert eingebüßt. Die Bonitätsbewertung des Unternehmens wurde herabgestuft.
Der kleinere Immobilienentwickler Modern Land teilte ebenfalls mit, er wolle Investoren bitten, das Fälligkeitsdatum für eine am 25. Oktober auslaufende Dollar-Anleihe um drei Monate nach hinten zu verschieben. Eine Zahlungsunfähigkeit solle so vermieden werden.
Evergrande hat Schulden von mehr als 300 Milliarden Dollar, davon werden in Kürze fast 150 Millionen an Auslandsverschuldungen fällig. Geldgeber bereiten sich bereits auf Zahlungsausfälle vor.
Für viele nichtstaatliche chinesische Immobilienentwickler gehe es nun darum, die nächsten drei Monate zu überleben, sagt Immobilienanalyst Cai Hongfei vom Brokerhaus Central Wealth Securities. »Sie auf ihren Rückzahlungsplan in sechs bis zwölf Monaten anzusprechen, ist eine Frage, die sie schlichtweg nicht beantworten können.«