Medienbericht China will Zahlungs-App von Alibaba offenbar zerschlagen

Einem Bericht der »Financial Times« zufolge setzt China seine großen Techkonzerne weiter unter Druck. Teile von Alipay, dem Zahlungsdienst des Online-Händlers Alibaba, sollen wohl komplett abgespalten werden.
Alibaba-Gründer Jack Ma (Archiv): Im Visier der chinesischen Regulierung

Alibaba-Gründer Jack Ma (Archiv): Im Visier der chinesischen Regulierung

Foto: Mark Schiefelbein / AP

Die chinesische Regierung will den Zahlungsdienst Alipay offenbar zerschlagen. Das berichtet die »Financial Times«  unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei sollen die besonders profitablen Kreditplattformen »Huabei« und »Jiebei« vom anderen Geschäft der Alibaba-Beteiligung abgetrennt werden. Zudem sollen sie dazu verpflichtet werden, Daten an eine neue teilstaatliche Auskunftei weiterzugeben. Die Kreditgeschäfte sollen dann in einer unabhängigen App angeboten werden.

Während »Huabei« dem Geschäft mit Kreditkarten ähnelt, verleiht »Jiebei« kleine, ungesicherte Kredite. Bei den nachgefragten Daten soll es um Informationen über die Kreditwürdigkeit der Kunden gehen. Seit Monaten geht die chinesische Regierung gegen das Unternehmensimperium des chinesischen Milliardärs Jack Ma vor. Nachdem dieser kurz vor dem geplanten Doppel-Listing der Ant Group im Herbst die Finanzbehörden kritisiert hatte, Innovationen zu bremsen, ließen sie das Börsendebüt in Shanghai und Hongkong einfach platzen.

Regulierung trifft auch andere Techkonzerne

Es hätte der größte Börsengang aller Zeiten werden sollen. Im April folgte dann die Anordnung, dass Ant Group in eine Finanzholding umgewandelt werden muss und damit wie eine Bank den Aufsichtsbehörden untersteht. Damit muss sie strengere Auflagen erfüllen und mehr Liquidität bereithalten. Aber nicht nur Alibaba und die Ant Group sind ins Visier der chinesischen Regierung geraten – auch die Geschäfte anderer Techkonzerne wie Tencent oder der Fahrdienstvermittler Didi wurden stärker reguliert.

Die Aktienkurse vieler chinesischer Unternehmen gaben zuletzt deutlich nach. Auch am Montag ging es für die Kurse vieler Technologieunternehmen nach unten. So büßte etwa der Alibaba-Kurs in Hongkong rund sechs Prozent ein.

dpa/rai
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