Axel-Springer-Verlag: Strunz und Würzbach bleiben »Bild«-Chefredakteure

Der Umbau an der »Bild«-Spitze wird nun doch kleiner als erwartet. Bei einer internen Sitzung hat Chefredakteur Johannes Boie nach SPIEGEL-Informationen klargestellt: Die Chefs von »Bild am Sonntag« und »Bild«-TV machen weiter.

»Bild«-TV-Chef Strunz

Foto: Malte Ossowski / Sven Simon / IMAGO

»Bild«-TV-Chef Claus Strunz und »Bild am Sonntag«-Chefin Alexandra Würzbach bleiben entgegen ersten Spekulationen Teil der Chefredaktion von Deutschlands größter Boulevardzeitung. Das hat »Bild«-Chef Johannes Boie nach SPIEGEL-Informationen am Mittwoch in einer internen Redaktionskonferenz verkündet.

Der Vorgang ist erstaunlich, schließlich wurde der mögliche Abgang der beiden Führungskräfte seit Tagen intern diskutiert, eine offizielle Bestätigung gab es nie. Am vergangenen Freitag hatte der SPIEGEL berichtet, dass Robert Schneider, der derzeit das Magazin »Focus« leitet, die »Bild«-Chefredaktion verstärken soll. Würzbach und Strunz hingegen sollten möglicherweise das Haus verlassen. Tagelang äußerte sich Springer nicht zu diesen »Personalspekulationen« – weder gegenüber der Belegschaft noch gegenüber anderen Medien.

Führungschaos und Machtvakuum

Bei »Bild« klagte man intern über ein »Machtvakuum«, das durch diese Meldungen entstanden sei, von einem Führungschaos war die Rede. Die Entscheidung, die nun gefällt wurde, soll dieses Chaos fürs Erste beenden. Alles bleibt, wie es ist, mit einer kleinen Änderung: Würzbach und Strunz berichten zukünftig direkt an Johannes Boie als Vorsitzenden der Chefredaktion, nicht an den Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner.

Die Führungstruppe unter Boie wird nun größer als ursprünglich gedacht. Robert Schneider soll künftig als Vierter im Team das operative Geschäft von »Bild« leiten. Wann er beginnt, ist derzeit unklar.

rai