Als erste Kryptoplattform Coinbase gibt fulminantes Debüt an der US-Börse

Debüt geglückt: Coinbase startete an der Nasdaq mit einem ersten Handelskurs von 381 Dollar – dieser Mitarbeiter feierten an der Wall Street mit Champagner
Foto:Richard Drew / AP
Damit wurde die Plattform mit knapp 100 Milliarden Dollar (rund 84 Milliarden Euro) bewertet und damit aktuell höher gehandelt als jeder andere Börsenbetreiber. Die Nasdaq hatte zuvor den Referenzpreis mit 250 Dollar je Aktie festgelegt, was einer Bewertung der Plattform von insgesamt rund 50 Milliarden Dollar entsprach. Bei der letzten Finanzierungsrunde durch private Geldgeber wurde der Firmenwert von Coinbase noch mit acht Milliarden Dollar angegeben.
Bei der Premiere an der Nasdaq handelte es sich nicht um einen klassischen Börsengang, sondern um eine Direktplatzierung. Da diese ohne ein vorheriges Preisbildungsverfahren durch Investmentbanken stattfand, war der Referenzpreis nur eine vage Richtschnur und kein direkter Indikator für den Einstandskurs.
Das Unternehmen aus San Francisco profitiert stark vom Kryptoboom, der die älteste und bekannteste Digitalwährung Bitcoin zur Wochenmitte zeitweise auf ein neues Rekordhoch bei fast 65.000 Dollar (knapp 54.200 Euro) trieb.
Coinbase hatte im ersten Quartal dank rasant angestiegener Handelsvolumen glänzend verdient und einen Quartalsgewinn zwischen 730 und 800 Millionen Dollar angekündigt. Viele Experten halten dies angesichts der starken Schwankungen am Kryptomarkt aber für einen Ausreißer.
Die in San Francisco ansässige Coinbase wurde 2012 gegründet und wird nach eigenen Angaben von mehr als 43 Millionen Menschen in über 100 Ländern genutzt. Experten gehen davon aus, dass der Börsengang den Cyberdevisen eine breitere Akzeptanz verschafft.