Luxemburg-Geschäfte: Steuerrazzia bei der Commerzbank

Razzia in Deutschlands zweitgrößter Bank: Mitarbeiter einer Luxemburger Tochter der Commerzbank werden beschuldigt, Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben.

Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main: Im Visier der Steuerfahnder

Foto: Arne Dedert/ picture alliance / dpa

Frankfurt am Main - Neue Entwicklungen in der Luxemburger Steueraffäre: Im Zentrum einer aktuellen Razzia der Steuerfahnder steht die Commerzbank. Das Finanzinstitut ist wegen Geschäften in Luxemburg ins Visier der Ermittler gerückt. Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ").

Die Fahnder durchsuchten nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln bundesweit Büros und Geschäftsräume. Dabei ging es um eine mögliche Verschleierung von in Luxemburg erzielten Kapitalerträgen. Zu den durchsuchten Institutionen oder zur Anzahl der Verdachtsfälle wollte sich der Sprecher der Behörde nicht äußern.

"Die Commerzbank hat ein eigenes Interesse an einer schnellen umfassenden Aufklärung und unterstützt selbstverständlich die Behörden aktiv und in vollem Umfang", sagte ein Sprecher der Bank. Er fügte hinzu: "Das Ermittlungsverfahren bezieht sich auf Altfälle, die zehn Jahre und länger zurückliegen." Die Fälle würden auch unternehmensintern aufgearbeitet. Der Steuerstatus sämtlicher Kunden in Luxemburg müsse geklärt sein.

Laut "SZ" hat es am Dienstag unter anderem in der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt eine Razzia gegeben. Schwerpunkte der Durchsuchungen seien das Rheinland, Hessen und Rheinland-Pfalz gewesen. Insgesamt waren an den Untersuchungen mehr als 150 deutsche Steueranwälte, Steuerfahnder und Kriminalbeamte beteiligt.

bos/dpa/Reuters