Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung Condor klagt gegen EU-Beihilfeauflagen für Lufthansa

Weil die Lufthansa neun Milliarden Euro Staatshilfe erhalten hat, wirft ihr Konkurrentin Condor vor, ihre Marktmacht zu missbrauchen. Vor dem EU-Gericht klagt die Fluggesellschaft auf verschärfte Auflagen.
Condor-Maschine am Flughafen Düsseldorf

Condor-Maschine am Flughafen Düsseldorf

Foto: Marcel Kusch / dpa

Die Fluggesellschaft Condor will die EU-Auflagen für die staatlichen Milliardenhilfen an den Konkurrenten Lufthansa gerichtlich überprüfen lassen. Der Ferienflieger hat beim Gericht der Europäischen Union in Luxemburg eine entsprechende Klage eingereicht, bestätigt eine Unternehmenssprecherin gegenüber mehreren Nachrichtenagenturen.

Die selbst vom Staat gerettete Condor wirft dem größeren Konkurrenten vor, seine Marktmacht zu missbrauchen, um den Wettbewerb zu verzerren. Dies werde mit den bisherigen Auflagen für die neun Milliarden Euro Staatshilfe nicht ausreichend unterbunden. Sie müssten entsprechend verschärft werden. Condor hat zudem beim Bundeskartellamt ein Wettbewerbsverfahren angestrengt, das bereits eingeleitet ist.

Beklagte ist die EU, nicht die Lufthansa

Die Lufthansa wollte dies nicht kommentieren und verwies darauf, nicht die Beklagte zu sein. Die Klage richtet sich gegen die EU.

Lufthansa hatte im Herbst einen langjährigen Vertrag über Zubringerflüge zu Condor-Fernreisen gekündigt – ein Geschäft, in das man selbst mit der neuen Plattform »Eurowings Discover« stärker einsteigen will. Bei Condor werden Umsteigeverbindungen mit einem Wechsel der Fluggesellschaft dadurch schwieriger buchbar.

bah/dpa/Reuters
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