Lufthansa-Manager geht zur Konkurrenz Peter Gerber wird neuer Condor-Chef

Die Ferienfluggesellschaft Condor holt den erfahrenen Luftfahrtmanager Peter Gerber als neuen Chef. Antreten soll er im kommenden Jahr, seinen bisherigen Lufthansa-Job hat er aber bereits niedergelegt.
Peter Gerber: Arbeitete mehr als 30 Jahre für den Lufthansa-Konzern

Peter Gerber: Arbeitete mehr als 30 Jahre für den Lufthansa-Konzern

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Soeren Stache / dpa

Die Nachfolge des 65 Jahre alten Condor-Chefs Ralf Teckentrup steht fest. Der Ferienflieger soll künftig von einem bisherigen Manager der größeren Rivalin Lufthansa geführt werden.

Peter Gerber, derzeit Chef der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines, werde am 1. Februar 2024 den Condor-Chefposten von Ralf Teckentrup übernehmen, teilte Condor in Neu-Isenburg bei Frankfurt mit . Kurz zuvor hatte die Lufthansa bekannt gegeben , dass Gerber seinen Posten noch am Dienstag niederlege und den Konzern verlasse.

Teckentrup führt Condor seit 2004. Nach der Pleite des damaligen Mutterkonzerns Thomas Cook steuerte er den Ferienflieger aus der Krise und organisierte während der Coronapandemie erneut die Rettung durch den deutschen Staat.

Passagierzahl an deutschen Flughäfen deutlich unter Vorkrisenniveau

Inzwischen hat Condor mit dem britischen Vermögensverwalter Attestor einen neuen Eigentümer gefunden und investiert in die Erneuerung der Flugzeugflotte. Teckentrup wollte eigentlich schon früher in Rente gehen. Wegen der Suche nach einem Nachfolger hatte er seinen Vertrag aber verlängert.

Sein Nachfolger Peter Gerber (Jahrgang 1964) arbeitete mehr als 30 Jahre für den Lufthansa-Konzern. Vor Brussels Airlines hatte der Jurist die Frachtsparte Lufthansa Cargo geführt. In Brüssel war er zuletzt auch Generalbevollmächtigter für europäische Angelegenheiten des Lufthansa-Konzerns. Er war früher Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).

Friedrich Andreae, Vorsitzender des Condor-Aufsichtsrats, nannte Gerber eine »Führungspersönlichkeit, die Condor erfolgreich weiter in die Zukunft führen wird«. Er verwies aber auch auf Herausforderungen bei der Airline, »beispielsweise durch die Modernisierung der gesamten Flotte, eine Vielzahl an Digitalisierungsprojekten und Innovationen für das Kundenerlebnis«.

Die Luftfahrtbranche steckt nach den Coronaeinbrüchen weiter in der Krise. An den deutschen Flughäfen hat sich 2022 die Zahl der Fluggäste zwar mehr als verdoppelt. Die rund 155,2 Millionen Passagiere sind immer noch 31,5 Prozent weniger als 2019, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte . Vor allem der innerdeutsche Flugverkehr legte mit einem Passagierplus von 98 Prozent unterdurchschnittlich zu.

apr/dpa-AFX
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