Sanierungsplan Conti plant massiven Stellenabbau im Gifhorner Werk
Die geringe Auslastung und die hohen Löhne im Werk Gifhorn bringen den Zulieferer Conti unter Druck. Der Sanierung wird wohl mehr als ein Drittel aller Stellen zum Opfer fallen.
Continental-Fabrik in Gifhorn: Betroffenen sollen Jobs im Konzern angeboten werden
Foto: Julian Stratenschulte/ dpaDer Autozulieferer Continental will in seinem Werk in Gifhorn wie befürchtet spürbar sparen. Zwar stehe das genaue Ausmaß des Arbeitsplatzabbaus noch nicht fest, sagte der zuständige Conti-Vorstand Frank Jourdan der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". "Aber es wird eine substanzielle Zahl von Stellen sein." Die Schrumpfkur der Fabrik mit ihren rund 1600 Stellen solle so sozialverträglich wie möglich ausfallen. Die IG Metall befürchtet, dass 680 Stellen dem Umbau zum Opfer fallen.
Laut Jourdan sollen den Betroffenen andere Jobs im Konzern angeboten werden. "Ich weiß aber auch, dass das nicht für jeden eine Option sein wird", sagte er und betonte: "Wenn wir hier nicht die Notbremse ziehen, stehen noch Arbeitsplätze an anderen Standorten auf dem Spiel."
Den Angaben zufolge hängen bei Conti an der Produktion von Bremskraftverstärkern insgesamt 4000 Jobs in Gifhorn, Frankfurt und dem tschechischen Jicin. Deutschland gilt dabei als Hochlohnstandort - mit entsprechenden Herausforderungen.
Ursprünglich hatte Conti den nötigen Wandel im Gifhorner Werk mit der Fertigung kompletter Motoren für Elektroautos abfedern wollen. Doch der bisher einzige Auftrag des für die Technologie verantwortlichen Werks in Gifhorn laufe Ende 2016 aus, sagte Jourdan. "Da bisher keine neuen Aufträge in Sicht sind, wird es auf absehbare Zeit auch keine in Gifhorn produzierten Elektromotoren mehr geben können." Die E-Mobilität läuft hierzulande nur schleppend an.
Am Donnerstag gehen die Verhandlungen über die Zukunft des betroffenen Conti-Werkes weiter. Für die Schlauchleitungsfabrik im rund 50 Kilometer entfernten Salzgitter mit deren 220 Jobs sieht Conti sogar gar keine Zukunft mehr; auch dort laufen Krisengespräche.
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