Nach Corona-Ausbruch
Tönnies wehrt sich gegen Schlachthof-Schließung
112 Mitarbeiter waren in einem Schlachthof der Tönnies-Tochter Weidemark positiv auf Corona getestet worden. Mit einer vorübergehenden Schließung will sich der Konzern aber nicht abfinden.
Der vom Corona-Ausbruch betroffene Weidemark-Schlachthof in Sögel im Emsland
Foto: Mohssen Assanimoghaddam / dpa
Der wegen mehrerer Corona-Ausbrüche in die Schlagzeilen geratene Fleischkonzern Tönnies hat sich gegen die vorübergehende Schließung seines Standorts im Emsland gewehrt. Es sei eine einstweilige Verfügung gegen die Entscheidung des Landkreises beantragt worden, teilte Schlachthof Weidemark mit, der zur Tönnies Holding gehört.
An dem Standort waren nach Angaben des Landkreises 112 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.
"Die Schließungsverfügung heute zu erlassen, ist für uns nicht verhältnismäßig", erklärte Weidemark-Geschäftsführer Christopher Rengstorf. Sollte der Schlachthof in Sögel vorübergehend schließen müssen, würde sich die Lage der Schweinebauern dramatisch zuspitzen.
In den vergangenen Tagen habe das Unternehmen Maßnahmen getroffen, um Infektionen vorzubeugen - beispielsweise tägliche Corona-Tests für Mitarbeiter. Nach Angaben des Unternehmens sank die Zahl der Neuinfektionen am Dienstag auf sieben.
Der Landkreis Emsland begründete die Maßnahme damit, dass eine "exponentielle Verbreitung des Virus in der Belegschaft, aber auch außerhalb des Schlachthofes" verhindert werden müsse. Der Betrieb soll zunächst für die Dauer von 22 Tagen geschlossen bleiben.