Corona-Boom Goldgräberstimmung bei Fahrradhändlern

Ganz Deutschland ächzt unter den Folgen der Corona-Rezession. Ganz Deutschland? Nein, eine kleine Branche macht exzellente Geschäfte.
Ausstellungsstücke auf einer Fahrradmesse (2011)

Ausstellungsstücke auf einer Fahrradmesse (2011)

Foto: Patrick Seeger/ dpa

Die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung haben die Umsätze im deutschen Einzelhandel stark gedämpft - doch eine Handelssparte verzeichnet sehr gute Geschäfte: die Fahrradverkäufer. Laut dem Münchner Ifo-Institut gehören sie zu den größten Gewinnern der Coronakrise.

Nahezu alle Fahrradhändler sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, wie aus der Konjunkturumfrage der Forscher hervorgeht. Das entsprechende Barometer liegt aktuell bei 95 Punkten, maximal möglich wären 100. "Die Fahrradhändler erleben einen regelrechten Boom", sagt Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. Viele Deutsche meiden in der Corona-Pandemie den öffentlichen Nahverkehr wegen der möglichen Ansteckungsgefahr und steigen auf den Drahtesel um.

Auch andere Branchen stemmen sich gegen die Rezession. Besonders gut läuft es demnach aktuell auch beim Bau- und Heimwerkerbedarf (83,1 Punkte), bei Nahrungs- und Genussmitteln (62,8), bei Möbel- und Einrichtungshäusern (40,7), bei den Händlern von Unterhaltungselektronik (29,7) und bei Computerhändlern (33,3).

"Traurig sieht es dagegen aus bei Bekleidungshändlern aller Art (inklusive Schuhe) und bei Läden mit Leder- und Täschnerwaren", sagte Wohlrabe. Die entsprechenden Zahlen liegen bei minus 60,9 und minus 85,0 Punkten. "Bei den Autohändlern lief es zuvor richtig schlecht, und auch sie kommen jetzt eher langsam wieder raus aus dem Corona-Tal", sagte Wohlrabe. Der Wert dort liegt bei minus 37,0 Punkten.

beb/Reuters
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