Coronaimpfstoff Moderna verzichtet in 92 Ländern auf Patentschutz

Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen müssen sich nicht an den Patentschutz für den mRNA-Coronaimpfstoff von Moderna halten. Auch Lizenzgebühren werde er nicht verlangen, verspricht der US-Konzern.
Produktion in Kenia geplant: Moderna-Impfdosen werden in Nairobi abgeladen

Produktion in Kenia geplant: Moderna-Impfdosen werden in Nairobi abgeladen

Foto: Daniel Irungu / EPA

Der US-Konzern Moderna verzichtet in 92 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen dauerhaft auf den Patentschutz seines Coronaimpfstoffes. Man werde die Patente in diesen Ländern »nie« durchsetzen, kündigte der Hersteller an. Voraussetzung sei, dass diese Impfstoffe ausschließlich zur Verwendung in diesen Ländern hergestellt werden. Zuvor hatte die »Wirtschaftswoche« darüber berichtet. Es handelt sich um Länder, in denen Gavi, die Impfallianz aus Regierungen, Firmen, Stiftungen und Uno-Organisationen, das Covax-Programm durchführt.

Moderna-Präsident Stephen Hoge sagte der Zeitschrift weiter, das Unternehmen verzichte auch auf entsprechende Lizenzeinnahmen »Für die Nutzung der Patente verlangt Moderna kein Geld. Wir machen damit keinen Gewinn – im Gegenteil«, sagte Hoge.

Moderna will zudem mRNA-Impfstoffe in Kenia produzieren, abfüllen und verpacken. Das Unternehmen habe eine entsprechende Absichtserklärung mit der kenianischen Regierung unterzeichnet, hatte Moderna am Montag mitgeteilt.

Moderna werde bis zu 500 Millionen Dollar (rund 460 Millionen Euro) investieren, um jährlich bis zu 500 Millionen Impfstoffdosen für den afrikanischen Kontinent zu produzieren. 2021 hatte Moderna bereits bekannt gegeben, dass es eine solche Anlage in Afrika bauen möchte.

kig/dpa-AFX
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