Online-Modehändler Coronakrise beschert Zalando hohe Verluste

Selbst im Onlinehandel bekommt die Modebranche die Coronakrise deutlich zu spüren. Zalando hat in den ersten drei Monaten des Jahres rund Hundert Millionen Euro Verlust eingefahren.
Zalando-Zentrale in Berlin: Sparprogramm über 350 Millionen Euro

Zalando-Zentrale in Berlin: Sparprogramm über 350 Millionen Euro

Foto: Hannibal Hanschke/ REUTERS

Noch im vergangenen Jahr machte Zalando in den ersten drei Monaten einen kleinen Gewinn von etwas mehr als sechs Millionen Euro - doch die Coronavirus-Pandemie setzt Europas größtem Online-Modehändler zu. Im ersten Quartal dieses Jahres rutschte Zalando beim bereinigten Betriebsergebnis (Ebit) tief in die roten Zahlen und geht von einem Minus zwischen 90 und 110 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind Sonderabschreibungen in Höhe von 40 Millionen Euro auf den Warenbestand.

Der Umsatz legte zwar zu, aber schwächer als im Vorjahr. Von Januar bis März ist er um maximal 11,6 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro geklettert, teilte das Berliner Unternehmen bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen mit. Im gleichen Zeitraum 2019 hatte es noch zu einem Plus von rund 15 Prozent gereicht.

Der Modemarkt ist allgemein in der Coronakrise eingebrochen. Der stationäre Handel ist durch die massiven Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie ohnehin weitgehend geschlossen. Laut einer Umfrage des Fachblatts "Textilwirtschaft" sind die Umsätze dort bereits im März - als die Läden in den ersten Wochen noch geöffnet waren - um durchschnittlich 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Doch auch die Onlinehändler wie Zalando verzeichnen deutliche Umsatzrückgänge.

Infolge des schwächeren Wachstums will Zalando nun im laufenden Jahr sparen. Insgesamt plant der Konzern nun mit 350 Millionen Euro weniger Ausgaben. Marketing und allgemeine Kosten sollen um 250 Millionen Euro reduziert werden, Investitionen um 100 Millionen Euro. Zugleich gab sich Finanzchef David Schröder zuversichtlich: "Die ersten Wochen im April lassen uns optimistisch auf das zweite Quartal blicken." 

fdi/Reuters

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