Sicherung von Lieferketten Lufthansa-Chef kündigt "Luftbrücke" für Waren an

Eine Frachtmaschine der Lufthansa (Archivbild)
Foto: RALPH ORLOWSKI/ REUTERSAngesichts der Coronakrise arbeitet die Lufthansa an Plänen für eine Luftbrücke zur bundesweiten Warenversorgung. Konzernchef Carsten Spohr sagte der "Bild"-Zeitung am Dienstag: "Lufthansa wird alles dafür tun, um auch die Lieferketten für die Versorgung der deutschen Bevölkerung aus der Luft aufrechtzuerhalten. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Luftbrücke für ganz Deutschland."
Die 747-Flotte und die Frachttochter LH Cargo spielen demnach bereits Szenarien durch, "wie und wo unsere Jumbos für Frachtflüge eingesetzt werden können." Die Internationale Luftverkehrsvereinigung IATA hatte am Montag gewarnt, die drastischen Reisebeschränkungen weltweit und in Folge die massive Streichung von Passagierflügen habe auch Auswirkungen auf die Kapazität der Frachtflüge.
Seit Ende Januar seien 185.000 Flüge weltweit wegen der Corona-Pandemie gestrichen worden, teilte die IATA in Genf mit. Damit sei auch ein Großteil der Frachtkapazität "verschwunden". IATA-Chef Alexandre de Juniac rief die Regierungen weltweit auf, Frachtflugzeuge von Flugbeschränkungen auszunehmen und das notwendige Personal nicht in Quarantäne zu stecken.
Bei einer Umfrage des Maschinenbauverbandes VDMA unter rund 1000 Firmen berichteten bereits knapp 60 Prozent der Betriebe von Beeinträchtigungen. Diese wurden aber überwiegend als gering bis mittel eingestuft. Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA stellte klar, die Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen mit Waren und Gütern seit trotz der Coronakrise sichergestellt. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen dazu bei, dass die Versorgungsfähigkeit Deutschlands aufrechterhalten bleibt“, sagte HHLA-Chefin Angela Titzrath.
Ebenfalls unter dem Stichwort "Luftbrücke" hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) eine Rückholaktion für deutsche Touristen angekündigt. Auch dafür sollen die Lufthansa und andere Fluggesellschaften eingespannt werden.