CureVac Impfstoffhersteller ist jetzt doppelt soviel wert wie Lufthansa

Vorstandschef der Tübinger Biotech-Firma CureVac auf der Videofassade der New Yorker Börse
Foto: Nasdaq MarketSite / dpaForscher auf der ganzen Welt suchen derzeit nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus, der sicher und möglichst schnell verfügbar ist. Erst dann, wenn Impfdosen für weite Teile der Bevölkerung zur Verfügung stehen, wird die Pandemie wohl zu besiegen sein, kann die Wirtschaft zur Normalität zurückkehren, so Experten.
In den vergangenen Wochen hat das an den Börsen zu bemerkenswerten Kapriolen geführt. Das Tübinger Biotechunternehmen CureVac hat zwar bislang noch kein größeres Präparat auf den Markt gebracht und in den vergangenen Jahren lediglich einige Millionen Euro Umsatz ausgewiesen. Doch nach dem Börsengang in der vergangenen Woche schoss der Kurs der CureVac-Aktie zwischenzeitlich auf zuletzt 58 Dollar in die Höhe.
Die Marktkapitalisierung des Unternehmens mit einigen Hundert Mitarbeitern liegt damit bei zehn Milliarden Dollar, etwa doppelt so viel, wie bei Lufthansa mit ihren mehr als 100.000 Angestellten. Noch krasser fällt die Börsenbewertung der nur wenig größeren US-Biotechfirma Moderna aus: Sie liegt derzeit bei 26 Milliarden Dollar.
Die Kurse von solchen Impfstoffunternehmen wie CureVac oder Moderna werden dabei vor allen Dingen getrieben von der Aussicht, dass Politik und Geschäftswelt für eine Impfung fast jeden Preis zu zahlen bereit sein dürften - um Einschränkungen des Wirtschaftslebens zu vermeiden.
Experten schätzen das Umsatzpotenzial für Corona-Impfstoffe als immens ein. So berichtet das "Handelsblatt" , die Analysten von Bernstein Research kalkulierten allein für die erste Impfwelle mit einem Umsatzpotenzial von 20 Milliarden Dollar. Für die kommenden Jahre sei sogar mit einem Gesamtvolumen von insgesamt hundert Milliarden Dollar zu rechnen, meldet die Zeitung unter Berufung auf eine Schätzung der Beratungsfirma Evercore ISI.
Der bislang etwa 35 Milliarden Dollar umfassende Impfstoffmarkt werde damit einen kräftigen Schub bekommen, so das "Handelsblatt". Obwohl in den USA und Europa noch keine Impfstoffe zugelassen sind, haben Regierungen bereits Verträge mit Firmen über die Lieferung von mehreren Hundert Millionen Dosen abgeschlossen.