»Risikobarometer« der Allianz Cyberattacken sind die größte Gefahr für Unternehmen

Ein Rechenzentrum in Bayern: Cyberangriffe gelten weltweit als größte Gefahr für Unternehmen
Foto:Lino Mirgeler/ DPA
Manager und Sicherheitsfachleute weltweit sehen in Cyberangriffen die größte Gefahr für Unternehmen. Im »Risikobarometer« des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS liegen kriminelle Hacker mit ihren Aktivitäten auf Rang eins. Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen und Pandemien folgen auf den Plätzen zwei bis vier.
Das Unternehmen hat im vergangenen Herbst insgesamt 2650 Fachleute in 89 Ländern befragt. Dazu zählten über 1200 Führungskräfte großer Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz. An der Umfrage nahmen auch eigene Fachleute der Allianz teil.
Cyberangriffe und Betriebsunterbrechung hängen jedoch in vielen Fällen zusammen, wie AGCS-Manager Jens Krickhahn sagte. Sehr stark zugenommen hat in den vergangenen Jahren die Zahl der »Ransomware«-Attacken. Mithilfe bösartiger Verschlüsselungssoftware legen Hacker Computernetze lahm, um anschließend für die Entsperrung hohe Summen zu erpressen.
Auch sehr gute IT-Sicherheitsvorkehrungen schützen nicht hundertprozentig gegen Hackerangriffe: »Die Unternehmen stecken sehr viel Geld in die Weiterentwicklung der IT-Sicherheit, aber dennoch stellen wir fest, dass Angreifer durchkommen und Unternehmen zum Teil auch enorm schädigen können«, sagte Krickhahn.
Schäden in Billionenhöhe
Die Allianz-Umfrage deckt sich mit anderen Analysen zum Thema Cyberkriminalität. So schätzt das US-Unternehmen Cybersecurity Ventures, dass die durch Cyberkriminalität verursachten weltweiten Schäden im vergangenen Jahr sechs Billionen Dollar erreicht haben. Bis 2025 könnte diese Summe demnach auf 10,5 Billionen Dollar steigen.
Die immense Summe beinhaltet Datendiebstahl und -zerstörung, Finanzkriminalität, Produktivitätsverluste, Diebstahl geistigen Eigentums und andere Delikte ebenso wie die Kosten der Schadenbeseitigung.