Dax-Konzerne So viel verdienen deutsche Top-Aufsichtsräte

Die Aufsichtsräte der Dax-Konzerne haben 2015 im Schnitt 6,3 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Bei einem Unternehmen allerdings sank die Vergütung um satte 94 Prozent.
VW-Aufsichtsratsmitglied Bernd Osterloh: Drastischer Rückgang der Vergütung

VW-Aufsichtsratsmitglied Bernd Osterloh: Drastischer Rückgang der Vergütung

Foto: Sebastian Gollnow/ dpa

Die Aufsichtsräte der Dax- Konzerne haben im vergangenen Jahr überdurchschnittliche Einkommenszuwächse erzielt. Rund 111.000 Euro kassierte ein einfaches Mitglied der Kontrollgremien und damit 6,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Das hat die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) berechnet.

Die Vergütung der Aufsichtsratsvorsitzenden stieg um 5,5 Prozent auf durchschnittlich gut 355.000 Euro. Insgesamt ließen sich 29 der 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex ihre Kontrolleure 75,9 Millionen Euro kosten und damit 5,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Herausgerechnet hat die DSW aus diesen Zahlen den Sonderfall Volkswagen: Der Autobauer schlägt sich seit gut einem Jahr mit den Folgen des Skandals um manipulierte Software bei Dieselfahrzeugen herum. Die Zahl der Aufsichtsratssitzungen verdoppelte sich 2015 mit 35 im Vergleich zum Vorjahr nahezu.

Dabei rentierte sich der Mehraufwand für die Gremiumsmitglieder finanziell nicht. Sie verdienten mit insgesamt 700.000 Euro rund 94 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. Denn ein großer Teil der Vergütung ist bei den Wolfsburgern an die Dividende gekoppelt. VW hatte diese wegen des Skandals aber auf nur wenige Cent je Aktie gekürzt.

Rechnet man Volkswagen mit ein - 2014 noch der größte Zahler für Aufsichtsräte im Deutschen Aktienindex - sank 2015 die Gesamtvergütung der Kontrolleure im deutschen Leitindex erstmals seit dem Krisenjahr 2009 wieder: um 8,6 Prozent auf 76,6 Millionen Euro.

msc/dpa-AFX/Reuters
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