Drohende Konjunkturabkühlung Dax fällt auf Zweijahrestief
Das drohende Chaos beim Brexit, der Haushaltsstreit in Italien, der Handelskonflikt zwischen China und den USA: Die immer instabilere Weltwirtschaft hat die Stimmung an den Börsen stark verdüstert.
Sorgen vor einer weltweiten Konjunkturabkühlung und zunehmenden politischen Risiken belasten die Börsen. Der Dax fiel zeitweise um mehr als zwei Prozent auf das Zweijahrestief von 11.250 Punkten.
Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax verlor ebenfalls mehr als ein Prozent. Auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um etwas mehr als ein Prozent bergab.
Zuvor waren bereits die Kurse in New York und insbesondere in Asien gefallen. Der CSI300-Index, der die Kursentwicklung an den beiden größten Börsen Chinas ohne Hongkong abbildet, sank um 2,66 Prozent. Der US-Index Dow Jones schloss rund ein Prozent im Minus.
"Schwächere Unternehmenszahlen aus den USA sowie die ungelösten Problemfelder Saudi-Arabien, Brexit, Italien und der schwelende Handelskonflikt der USA mit China lasten auf den Märkten", sagte Analyst Rolf Schäffer von der Landesbank LBBW.
Aktien von Bayer stürzen ab
Investoren deckten sich zudem verstärkt mit der Antikrisenwährung Gold ein. Eine Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 1231 Dollar.
Die Aktien von Bayer brachen nach einem erneuten Gerichtsurteil in den USA zum Unkrautvernichter Glyphosat teils um mehr als acht Prozent ein. Ein Gericht bekräftigte ein Urteil vom August, wonach das Mittel der Bayer-Tochter Monsanto
verantwortlich für die Krebserkrankung eines Mannes sei.
Es entschied aber auch, dass die Schadensersatzsumme deutlich verringert werden müsse. Für den Pharma- und Agrarchemiekonzern sei das Urteil dennoch ein herber Rückschlag, sagte ein Händler. Zuletzt habe es Spekulationen gegeben, das Gericht könne die Vorwürfe komplett fallenlassen.
ssu/dpa/Reuters