Rekord-Bilanzen im Dax Großkonzerne machen 100 Milliarden Euro Gewinn

Volkswagen-Auslieferungszentrum in Wolfsburg: Profitabel wie nie
Foto: Holger Hollemann/ dpaStuttgart - Schwierig war das vergangene Jahr vor allem für die vier deutschen Energiekonzerne - die restlichen 26 Dax-Unternehmen haben gute bis ausgezeichnete Bilanzen vorgelegt. Die Schwergewichte der deutschen Wirtschaft haben ihren operativen Gewinn um acht Prozent gesteigert, auf insgesamt 104 Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens Ernst & Young hervor.
Auch die Umsätze legten zu, um durchschnittlich neun Prozent auf fast 1,2 Billionen Euro. "Für viele Unternehmen war das vergangene Jahr das beste der Unternehmensgeschichte", sagte Thomas Harms, Partner bei Ernst & Young. Ausnahmen waren die Energiekonzerne, die unter den Folgen der Energiewende litten. Auch einige Finanzunternehmen hatten noch die Schuldenkrise gespürt. Ansonsten lief es jedoch prächtig.
Vor allem die großen Industriekonzerne wie BASF oder Siemens profitierten von hoher Nachfrage aus den Schwellenländern, besonders aus China. Auch die Autohersteller blicken auf ein Rekordjahr zurück: BMW , Daimler und Volkswagen verkauften mehr Autos als jemals zuvor - VW konnte seinen Jahresgewinn mit fast 16 Milliarden Euro sogar verdoppeln.
Stark begonnen, im Jahresverlauf schwächer
Allerdings erwirtschafteten die Großunternehmen ihre Zuwächse vor allem zu Jahresbeginn, im Verlauf des Jahres verlangsamte sich das Wachstum. Im Schlussquartal stieg das operative Ergebnis der Konzerne um sechs Prozent, der Umsatz wuchs um acht Prozent. Zu Jahresbeginn hatten Umsatz (plus 12 Prozent) und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) (plus 61 Prozent) deutlich stärker zugelegt. Von einem Einbruch zum Jahresende könne aber keine Rede gewesen sein, sagte Harms.
Für dieses Jahr ist der Experte allerdings skeptischer. "Insbesondere beim Gewinnwachstum ist das Ende der Fahnenstange wohl erreicht." Als einen Grund nannte Harms die schwache Konjunktur in Europa. Zudem würden wachstumsstarke Schwellenländer wie China einen Gang zurückschalten, was auch die deutschen Exporteure zu spüren bekommen dürften.