Erwarteter EZB-Beschluss Dax springt auf Rekordhoch

Die Aussicht auf noch mehr billiges Geld von der Notenbank treibt Anleger in Aktien. Der Dax erklimmt erneut einen Rekord. Die Sorge um Euro und Konjunktur scheint verflogen.
Börse in Frankfurt am Main: Dax bleibt auf Rekordjagd

Börse in Frankfurt am Main: Dax bleibt auf Rekordjagd

Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERS

Frankfurt am Main - Fundamentale Gründe für den neuen Höhenflug der deutschen Börse gibt es kaum, es ist wohl vor allem die Hoffnung auf noch mehr billiges Geld, die den Dax am Montag auf einen Rekordstand getrieben hat. Die Märkte seien extrem optimistisch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit der Ankündigung umfangreicher Käufe von Staatsanleihen ein starkes Zeichen setze, heißt es bei Händlern. Die Geldflut der Notenbanken treibt seit Jahren die Märkte.

Im frühen Handel stieg der deutsche Leitindex bis auf 10.259 Punkte und setzte damit seinen Höhenflug fort - auch wenn es am späten Vormittag wieder abwärts ging. Bereits am Freitag hatte das Börsenbarometer nach den Turbulenzen um die Freigabe des zuvor jahrelang an den Euro gekoppelten Frankenkurses Bestmarken erreicht und nachbörslich sogar erstmals die Marke von 10.300 Punkten übersprungen.

Der MDax der mittelgroßen Werte notierte nach einem Sprung bis auf rekordhohe 17.750 Punkte weiter knapp im Plus. Der TecDax erreichte mit 1447 Punkten den höchsten Stand seit Mitte 2001.

Alles andere als die Ankündigung eines "QE"-Programms ("Quantitative Easing") der EZB würde die Akteure am Aktienmarkt enttäuschen, sagte eine Analystin der Helaba mit Blick auf die anstehende Notenbanksitzung. Mit "QE" ist ein Anleihekaufprogramm nach Vorbild der US-Notenbank Fed gemeint. Bis zum Höhepunkt der Woche rechnen Marktteilnehmer mit einiger Nervosität. Der Feiertag Martin Luther King Day in den USA könnte allerdings das Handelsvolumen über den Tag hinweg dämpfen, da etliche amerikanische Investoren am Markt fehlen dürften.

Positive Vorgaben lieferten dagegen die Börsen aus Asien, der japanische Nikkei-Index beendet den Handel am Montag um 0,9 Prozent höher.

Die Schweizer Börse scheint die Freigabe des Franken mittlerweile verdaut zu haben: Nach einem Einbruch um insgesamt rund 14 Prozent seit vergangenem Donnerstag stieg der Leitindex in Zürich am Montagmorgen wieder um mehr als drei Prozent.

Die Börsen in China dagegen haben den schlimmsten Tagesverlust seit sechs Jahren erlebt: Der Composite Index in Shanghai fiel am Montag um 7,7 Prozent - der stärkste Rückgang an einem Tag seit Juni 2008. Ursache waren neue Auflagen für Aktiengeschäfte.

nck/dpa
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