Gewinnrückgang Deutsche Bahn bleibt offenbar hinter Zielen zurück
Das kriselnde Gütergeschäft und der Nahverkehr drücken offenbar auf den Gewinn der Bahn. Konzernunterlagen zufolge dürfte er im ersten Halbjahr deutlich hinter den Zielen zurückbleiben.
Offenbar laufen die Geschäfte der Deutschen Bahn schlechter als geplant. Das geht aus Konzernunterlagen hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters in Auszügen vorlagen.
Der Betriebsgewinn lag demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres mit knapp 760 Millionen gut ein Fünftel unter dem Vorjahreshalbjahr. Damit wurden die Planvorgaben um mehr als 60 Millionen Euro verfehlt.
Der Konzernumsatz lag zwar mit 22 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahr. Bereinigt um Währungseffekte würden aber auch hier die Planzahlen verfehlt. Die Deutsche Bahn wollte sich zu den Zahlen nicht äußern und verwies auf die Halbjahresbilanz, die am Donnerstag veröffentlicht werden soll.
Fernverkehr entwickelt sich besser als geplant
Grund für die Probleme sei weiterhin vor allem die seit Jahren kriselnde Güterbahn, deren Umsatz schrumpfte und die auch im Vorjahresvergleich weniger transportierte. Der Nahverkehr und die internationale Spedition Schenker blieben ebenfalls unter dem Umsatz-Plan.
Besser als vorhergesagt entwickelte sich dagegen der Fernverkehr mit IC und ICE. Dort wurden in den vergangenen Jahren Passagierrekorde aufgestellt.
Den Dokumenten zufolge investierte das Unternehmen im ersten Halbjahr mit 2,4 Milliarden Euro aus eigenen Mitteln mehr als im Vorjahr. Das eigentlich geplante Ausgabenvolumen von drei Milliarden Euro wurde jedoch deutlich verfehlt. Die Bahn hat nach wie vor erhebliche Probleme bei der Pünktlichkeit und beim Service und wollte zudem erheblich mehr in Fahrzeuge investieren.
Im Gesamtjahr sollen den Dokumenten zufolge aber sowohl Umsatz als auch Gewinn die bisher in Aussicht gestellten Werte erreichen: Der Umsatz soll mehr als 45 Milliarden Euro betragen und der Betriebsgewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) gut 1,9 Milliarden Euro.
brt/Reuters