Tarifstreit Bahn legt Lokführergewerkschaft neues Angebot vor

Im Tarifstreit hat die Deutsche Bahn die Konditionen des Angebots an die GDL verbessert. Die angebotene Coronaprämie entspricht nun den Forderungen der Lokführergewerkschaft. Die Laufzeit hingegen nicht.
Die GDL streikt ab Mittwoch, die Deutsche Bahn unterbreitet ein neues Angebot

Die GDL streikt ab Mittwoch, die Deutsche Bahn unterbreitet ein neues Angebot

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MICHELE TANTUSSI / REUTERS

Die Deutsche Bahn hat im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot vorgelegt. Es beinhalte eine Coronaprämie von bis zu 600 Euro und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten, wie die Bahn mitteilte. Bislang hatte die Bahn eine Laufzeit von 40 Monaten angeboten und die Höhe der Prämie nicht beziffert. Das Angebot sei der GDL schriftlich unterbreitet worden, hieß es. Kurz zuvor hatte im Güterverkehr der dritte Streik der laufenden Tarifrunde begonnen.

Zudem biete man laut der Mitteilung eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent. Sowohl diese Erhöhung als auch die angebotene Coronaprämie entsprechen der Forderung der Gewerkschaft.

Bei der Laufzeit des Tarifvertrags will die GDL allerdings 29 Monate erreichen. Außerdem will sie, dass die erste Tarifstufe von 1,7 Prozent noch im laufenden Jahr gezahlt wird. Eine Antwort von GDL-Chef Claus Weselsky auf das Angebot der Bahn stand zunächst aus.

Bahn fordert Rückkehr an den Verhandlungstisch

Bahn-Personalvorstand Martin Sailer forderte die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. »Wir erfüllen zentrale Forderungen der GDL. Es gibt jetzt erst recht keinen Grund mehr für einen Streik. (...) Stoppen Sie die unverantwortlichen Arbeitskampfmaßnahmen«, wird er in einer Mitteilung zitiert.

Schon vor dem Streik in der vergangenen Woche hatte die Bahn eine Coronaprämie in Aussicht gestellt und damit gehofft, den Arbeitskampf noch abwenden zu können. GDL-Chef Claus Weselsky hatte den Vorstoß aber kurz darauf abgelehnt und unter anderem kritisiert, dass die Bahn keine konkrete Zahl genannt habe.

Die Gewerkschaft hatte am Mittwochnachmittag mit dem Streik im Güterverkehr begonnen. Am Donnerstagmorgen um zwei Uhr soll der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet werden. Insgesamt mehr als fünf Tage soll der Streik diesmal dauern. Ob die Bahn mit dem erneuten Vorstoß den Arbeitskampf noch verhindern kann, war zunächst offen.

hba/dpa
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