Entschuldigung von Konzernchef Grube "Große Blamage für die Bahn"

Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube hat sich erstmals persönlich für das Chaos am Mainzer Hauptbahnhof entschuldigt. Seine umstrittenen Anrufe bei Mitarbeitern, die ihren Urlaub verschieben sollten, hält er dagegen weiterhin für richtig.
Bahn-Manager Rüdiger Grube: "Wir haben hier eine Ausnahmesituation"

Bahn-Manager Rüdiger Grube: "Wir haben hier eine Ausnahmesituation"

Foto: Thomas Eisenhuth/ dpa

Rüdiger Grube hat sich in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" zu den Vorkommnissen am Mainzer Hauptbahnhof geäußert. "Ich entschuldige mich ausdrücklich für die entstandenen Probleme", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview mit der "Welt am Sonntag".

Grube verteidigte seine Anrufe bei Bahn-Mitarbeitern, die er gebeten hatte, ihren Urlaub zu verschieben. "Ich würde es genauso wieder machen. Wir haben hier eine Ausnahmesituation. Da darf nicht lange gefackelt werden." Er habe acht Fahrdienstleister aus Mainz angerufen und sie gebeten, sich zu überlegen, ob sie ihren für September oder Oktober geplanten Urlaub verschieben könnten, bis im November qualifizierte Verstärkung erwartet werde.

Die Reaktion der Mitarbeiter sei "ganz überwiegend positiv" gewesen, sagte Grube. "Weit über die Hälfte" der angesprochenen Mainzer Fahrdienstleister hätten sich bereit erklärt, der Bitte ihres Chefs nachzukommen. Konkrete Zahlen nannte Grube nicht. In der "Bild am Sonntag" bezeichnete Grube das wochenlange Bahn-Chaos und die Zugausfälle in Mainz als "eine große Blamage für die Bahn".

Sonderzüge für Schüler

Auf dem Mainzer Bahnhof trat am Wochenende vorübergehend wieder der reguläre Fahrplan in Kraft, wie ein Bahn-Sprecher bestätigte. Wegen einer Open-Air-Veranstaltung seien außerdem Sonderzüge im Einsatz. Auch an den kommenden Wochenenden soll laut Bahn der reguläre Fahrplan in der Landeshauptstadt gelten.

Ab Montag soll ein Ersatzfahrplan mit 15 zusätzlichen Zügen für Schüler und Berufsschüler gelten, weil die Schule wieder anfängt. Ab dem 30. August soll - sofern es keine neuen Krankmeldungen gibt - wieder der alte Regelfahrplan gelten.

In Mainz fallen wegen fehlender Fahrdienstleiter im dortigen Stellwerk derzeit zahlreiche Züge aus, der Regionalverkehr läuft nur eingeschränkt. Fernverkehrszüge wie der ICE werden teils umgeleitet oder halten an anderen Bahnhöfen.

sto/dpa
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