Schnellstrecke Bahn verdoppelt Fahrgastzahlen zwischen Berlin und München

ICE-Neubaustrecke München - Berlin
Foto: Martin Schutt/ dpaDie neue Schnellfahrstrecke Berlin-München scheint bei den Reisenden anzukommen. Seit der Eröffnung im Dezember nutzten zwei Millionen Fahrgäste die Verbindung, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Mehr als doppelt so viele wie zuvor. Fernverkehrschefin Birgit Bohle sprach von einem Ergebnis deutlich über den Erwartungen und bekräftigte, von Dezember an mehr Züge zwischen beiden Städten fahren zu lassen. Täglich sollen dann fünf statt drei Sprinter pro Richtung fahren.
Die Fahrzeit zwischen Berlin und München bewältigen Sprinter jetzt in rund vier statt in sechs Stunden. Normale ICE mit häufigeren Stopps brauchen ungefähr 30 Minuten länger. Auf den 623 Kilometern über Erfurt fahren die Züge mit bis zu Tempo 300. Der Neu- und Ausbau der Gesamtstrecke hatte zehn Milliarden Euro gekostet.
Täglich verkaufe die Bahn 15.000 Fahrkarten für die Verbindungen entlang der neuen Strecke, sagte Bohle. Nach einem halben Jahr hält die Bahn damit Kurs auf ihr Ziel, die Zahl der Fahrgäste zwischen Berlin und München im Gesamtjahr auf 3,6 Millionen zu verdoppeln.
Umsatz stieg um sieben Prozent
Das wirkt sich auch auf die bundesweiten Zahlen aus. Von Januar bis April zählte der Konzern insgesamt drei Prozent mehr Fahrgäste als im Vorjahreszeitraum, wie Vorstandschef Richard Lutz am Wochenende bekannt gab.
Der Umsatz stieg demnach sogar um sieben Prozent, weil durchschnittlich längere Fahrten gebucht worden seien und weil die Bahn pro Kunde mehr verdiente: Sie bot ihnen etwa bei der Buchung für schwach ausgelastete Züge zu relativ geringen Aufpreisen Erste-Klasse-Plätze.
Nach Bohles Angaben ist die Bahn auf der neuen Vorzeigestrecke auch besonders zuverlässig. 84 Prozent der Züge fahren spätestens in weniger als sechs Minuten nach der Fahrplanzeit in den Bahnhof ein - damit sind sie nach Bahn-Definition pünktlich. Im gesamten Fernverkehr lag die monatliche Quote von Januar bis April zwischen 82 Prozent und 75,3 Prozent.
Auch die Konkurrenz hat ein Auge auf die Paradestrecke München-Berlin geworfen. Der private Anbieter Flixtrain hat beantragt, von Dezember an dort fahren zu dürfen, zunächst einmal hin und zurück pro Tag.
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