Starker Anstieg der Fälle Bahn will Kupferdiebe mit 500 neuen Sicherheitskräften stoppen

S-Bahn beim Bahnhof Stuttgart-Cannstatt: Die Diebe entwenden Kupferkabel, Stahlteile und viele andere Metalle
Foto: Christoph Schmidt / dpaDie Anzahl der Buntmetalldiebstähle bei der Deutschen Bahn ist einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent gestiegen. Insgesamt kam es bundesweit zu 387 Fällen, wie die »Bild am Sonntag« berichtet. Das ist demnach der höchste Wert seit fünf Jahren. Der Schaden betrug rund sieben Millionen Euro. Die Bahn plant daher, ihr derzeit 4000 Beschäftigte umfassendes Sicherheitspersonal deutlich aufzustocken – bis 2025 sollen insgesamt 500 zusätzliche Mitarbeiter dafür eingestellt werden.
Der Anstieg bei den Metalldiebstählen hatte auch Konsequenzen für die ohnehin schon hohe Verspätungsrate im deutschen Eisenbahnnetz: Von den Störungen auf der Strecke, Zugausfällen und Umleitungen wegen Diebstahls waren insgesamt 4876 Fahrten betroffen – ein Plus von 43 Prozent gegenüber 2021, als es noch 3408 Fahrten waren. Insgesamt ergaben sich dem Bericht zufolge daraus rund 111.000 Verspätungsminuten.
Die geplanten zusätzlichen Sicherheitskräfte sollen dem Leiter Konzernsicherheit der Deutschen Bahn zufolge »vor allem an Diebstahlschwerpunkten zum Einsatz kommen«. Auf dem 34.000 Kilometer langen Streckennetz klauten die Metalldiebe unter anderen Kupferkabel, Stahlteile zur Befestigung von Schienen oder sogar ganze Handweichen. Diese wurden demnach im Ausland auf dem Schwarzmarkt verkauft.
Trotz des Anstiegs ist das Ausmaß der Metalldiebstähle bei der Bahn noch weit von dem Niveau vor mehr als einem Jahrzehnt entfernt. Im Jahr 2010 verzeichnete die Bundespolizei mehr als 2700 Fälle, rund 8500 Fahrten waren davon betroffen. Damals kamen fast 350.000 Kilo Kupfer, rund 675.500 Kilo Stahl, knapp 2400 Kilo Aluminium und fast 1,2 Millionen Kilo andere Metalle wie Messing, Bronze oder Rotguss auf diese Weise abhanden.