Wegen Postbank-Übernahme
1000 Mitarbeiter sollen bei der Deutschen Bank freiwillig gehen
Bei der Deutschen Bank sollen im Rahmen eines Freiwilligenprogramms bis zu 1000 Stellen abgebaut werden. Der Grund: Die Mitarbeiter werden wegen der Postbank-Integration nicht mehr gebraucht.
Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main
Foto: dapd
Bei der Deutschen Bank sollen bis zu 1000 Stellen wegfallen. Hierfür habe das Geldhaus ein Freiwilligenprogramm aufgelegt, sagte eine Sprecherin des Instituts. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Mitarbeiter würden über Vorruhestandsregelungen und Abfindungen zum freiwilligen Abschied motiviert. Die Jobs würden durch die Integration der Postbank in die Privatkunden-Sparte der Deutschen Bank überflüssig.
Die Deutsche Bank leidet wie andere Institute auch unter den niedrigen Zinsen, die das klassische Einlagen- und Kreditgeschäft weniger profitabel machen, sowie unter den anhaltend ruhigen Kapitalmärkten, was die Gebühreneinnahmen schmälert. Bei den Frankfurtern kommen erschwerend Fehler der Vergangenheit hinzu - so hatten Skandale und Rechtsstreitigkeiten der Bank zwei Verlustjahre in Folge eingebrockt. Bankchef John Cryan baut den Konzern deshalb momentan um.
Mit der Integration der Postbank will die Deutsche Bank einen Marktführer mit mehr als 20 Millionen Kunden in Deutschland und 325 Milliarden Euro Kundenvermögen aufbauen. Dafür werden beiden Institute zum Ende des zweiten Quartals 2018 in einer Rechtseinheit zusammengeführt.
Durch die Übernahme der Postbank erwartet die Deutsche Bank ab 2022 jährliche Synergien von rund 900 Millionen Euro - durch die Zusammenlegung innerhalb einer einzigen Zentrale, aufeinander abgestimmte und damit vermutlich für beide Banken gerechnet weniger Filialen und Produkte. Für den Umbau rechnet die Deutsche Bank mit 1,9 Milliarden Euro an Kosten und Investitionen.