Deutsche Bank Ackermann rechnet mit geringeren Gewinnen

Deutsche-Bank-Chef Ackermann: In drei Jahren wieder auf Normalkurs
Foto: THOMAS PETER/ REUTERSFrankfurt am Main - Für seine 25-Prozent-Vorgabe hat in der Vergangenheit viel öffentliche Kritik geerntet, nun rückt der Chef der Deutschen Bank selbst von seinen hochgesteckten Zielen ab - wenn auch nicht freiwillig: "Wegen der höheren Regulierungskosten werden die Renditen in einer Übergangsphase künftig generell sicher geringer ausfallen", sagte Ackermann dem "Handelsblatt".
Sein Haus werde reagieren und "Positionen abbauen, die kapitalintensiv sind, aber keine angemessene Rendite bringen", sagte er. Die "gewohnten" Eigenkapitalrenditen, die bei 25 Prozent und mehr gelegen hatten, erwarte er wieder nach etwa drei Jahren.
Für die deutsche Wirtschaft prognostiziert Ackermann im kommenden Jahr ein geringeres Wachstum als 2010. "Aber immerhin: Zwei Prozent müssten auch 2011 möglich sein", sagte er.
Euro-Bonds lehnt der Bank-Chef ab
Die von EU-Politikern ins Spiel gebrachte Idee von Euro-Bonds, also gemeinsamen Staatsanleihen der Euro-Länder zur Stabilisierung der Währung, lehnt Ackermann ab. "Die Schulden von heute sind bekanntlich die Steuern von morgen. Wer die Schulden europäisiert, müsste also auch die Steuern europäisieren."
Der Euro sei eine starke Währung, sagte der Deutsche-Bank-Chef. "Wir haben keine Euro-Krise, sondern eine Schuldenkrise." Der Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank zur Bekämpfung der Schuldenkrise sei "ohne echte Alternative" gewesen. "Wir brauchen den Euro in Europa, um uns in der Welt zwischen den USA und China behaupten zu können", sagte Ackermann.