Nach Bericht über US-Strafsenkung
Deutsche-Bank-Aktie legt kräftig zu
14 Milliarden Dollar Strafe hatte die US-Regierung von der Deutschen Bank gefordert. Nun sollen es laut einem Agenturbericht nur noch 5,4 Milliarden sein. Die Aktie des Instituts steigt kräftig.
Eine Strafzahlung für die Deutsche Bank in den USA soll offenbar deutlich reduziert werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Insider. Ursprünglich hatte das US-Justizministerium von der Deutschen Bank eine Strafe von 14 Milliarden Dollar wegen Geschäften mit faulen Hypothekenpapieren gefordert. Nun sollen es nur noch 5,4 Milliarden Dollar sein.
Die Deutsche Bank nahm auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE zu dem Bericht nicht Stellung.
Anleger sind seit Bekanntwerden der hohen Forderung aus den USA stark verunsichert. Zuletzt war die Aktie der Deutschen Bank erstmals in der Geschichte des Unternehmens unter die Marke von zehn Euro gefallen. Nach dem AFP-Bericht machte sie nicht nur alle Verluste des Vortags wieder wett - sie legte sogar um bis zu sieben Prozent zu.
Auch der Dax schloss nach einer Achterbahnfahrt vor dem verlängerten Wochenende mit einem Plus von 1,01 Prozent bei 10.511 Punkten. Am Vormittag hatten noch Sorgen über den Zustand der Deutschen Bank das Börsenbarometer um rund zwei Prozent ins Minus gedrückt.
Die neue Zuversicht der Anleger könnte verfrüht sein. Denn auch eine Strafe von 5,4 Milliarden Dollar wäre noch ein großes Problem für Deutschlands größtes Geldhaus. Denn es ist fraglich, ob die Bank sie aus eigener Kraft zahlen kann.
Die Deutsche Bank hat bisher zwar 5,5 Milliarden Euro hat für Rechtsrisiken beiseitegelegt. Dem Vernehmen nach soll davon aber nur rund die Hälfte für den Hypothekenskandal gedacht sein. Vom Rest müssen möglicherweise noch andere Strafen beglichen werden.
Das US-Justizministerium fordert die Strafe, weil die Deutsche Bank jahrelang Hypotheken an nicht kreditwürdige Hauskäufer verkauft und sie die Ausfallrisiken für diese Kredite dann in komplizierten Wertpapieren gebündelt und diese an meist ahnungslose Investoren verkauft hatte. Die windigen Deals hatten 2008 zum Kollaps des US-Häusermarkts beigetragen.