Mögliche Krisen-Hochzeit Deutsche Bank und Commerzbank wollen offiziell über Fusion verhandeln

Deutsche Bank und Commerzbank nehmen offizielle Gespräche über eine mögliche Fusion auf. Die Finanzmärkte wurden mit einer Ad-hoc-Mitteilung informiert.
Frankfurter Bankenviertel: rechts die Türme der Deutschen Bank

Frankfurter Bankenviertel: rechts die Türme der Deutschen Bank

Foto: Thomas Lohnes/ Getty Images

Commerzbank und Deutsche Bank haben beschlossen, Möglichkeiten für eine Fusion auszuloten. Das haben die Vorstände der Konzerne beschlossen. Die Deutsche Bank hat das am Sonntag mit einer Ad-hoc-Mitteilung bestätigt. Es gehe darum "strategische Optionen zu prüfen". Es gebe aber "keine Gewähr, dass es zu einer Transaktion kommt".

Am Donnerstag tagen die Aufsichtsräte beider Banken, um jeweils über das Thema zu beraten. Dabei ist jedoch Widerstand der Arbeitnehmervertreter zu erwarten.

Über die Aufnahme solcher Gespräche war in den vergangenen Monaten heftig spekuliert worden. Beide Geldhäuser stecken seit Jahren in Schwierigkeiten - und suchen nach Wegen aus der Krise. Auch die Politik hatte in der Vergangenheit Gespräche über einen Zusammenschluss der beiden Banken angeregt, allen voran das Finanzministerium von Olaf Scholz (SPD).

Unbeliebter Mega-Deal

Die Deutsche Bank wollte die Informationen zunächst nicht kommentieren, bei der Commerzbank war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Vergangenes Wochenende war durchgesickert, dass die beiden Bank-Chefs Christian Sewing und Martin Zielke im kleinen Kreis über ein Zusammengehen der beiden größten deutschen Privatbanken sprechen.

Allerdings ist ein solches Szenario unbeliebt: Über alle Parteigrenzen hinweg lehnt eine Mehrheit der Bevölkerung eine Fusion ab. Nach SPIEGEL-Informationen wollen auch die Arbeitnehmer-Vertreter in den Aufsichtsräten der Banken gegen einen Zusammenschluss stimmen.

baz/stk/beb
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