Aufträge weggebrochen Deutsche Firmen drosseln Produktion deutlich

Die Gesamtproduktion der deutschen Industrie ist im August überraschend deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Aufträge war in dem Zeitraum um fast sechs Prozent eingebrochen - so stark wie zuletzt im Krisenjahr 2009.
Siemens-Mitarbeiter: "Die Industriekonjunktur durchläuft gegenwärtig eine Schwächephase"

Siemens-Mitarbeiter: "Die Industriekonjunktur durchläuft gegenwärtig eine Schwächephase"

Foto: Rainer Jensen/ picture alliance / dpa

Wiesbaden/Berlin - Es ist das größte Minus seit fünfeinhalb Jahren: Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im August überraschend kräftig heruntergefahren. Industrie, Baubranche und Energie-Erzeuger drosselten ihren Ausstoß zusammen um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Im gleichen Zeitraum waren die Aufträge der deutschen Industrie um 6,0 Prozent zurückgegangen.

"Die Industriekonjunktur durchläuft gegenwärtig eine Schwächephase", erklärte das Ministerium. Dies betreffe neben der Produktion auch die Aufträge und Umsätze. "Der aktuelle Rückgang ist allerdings durch Ferientageeffekte überzeichnet." Insgesamt sei für das gesamte dritte Quartal mit einer schwachen Produktion zu rechnen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 1,5 Prozent gerechnet.

In den einzelnen Bereichen meldeten die Statistiker den stärksten Produktionseinbruch bei den Herstellern von Investitionsgütern mit minus 8,8 Prozent. Die Produktion von Vorleistungsgütern ging um 1,9 Prozent zurück, die von Konsumgütern um 0,4 Prozent und die Bauproduktion um 2,0 Prozent. Die Energieerzeugung lag hingegen im August mit 0,3 Prozent etwas höher als im Vormonat

Das Bundesamt revidierte außerdem die Produktionsdaten für den Vormonat nach unten. Demnach hatten die Unternehmen im Juli nur 1,6 Prozent mehr im Monatsvergleich produziert. Zuvor war das Bundesamt noch einen Zuwachs von 1,9 Prozent gemeldet.

vks/dpa/Reuters
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