Pilotprojekt Post testet Briefzustellung an weniger Tagen

Manch einem Postkunden kommt es bereits jetzt schon so vor, als ob Briefe nicht täglich zugestellt würden. In Bonn testet das Unternehmen derzeit, die Auslieferung auf weniger Werktage zu reduzieren.
Briefträger bei der Arbeit

Briefträger bei der Arbeit

Foto: Oliver Berg/ picture alliance / dpa

Immer wieder gibt es Beschwerden über mangelhafte Postdienstleistungen. Kunden beschweren sich über unregelmäßige Briefzustellung. In einem Pilotprojekt in Bonn testet die Deutsche Post derzeit offiziell, Sendungen an weniger Tagen in der Woche auszuliefern.

Seit Juli werden einigen ausgewählten Kunden auf freiwilliger Basis Briefe nur noch an drei oder einem Wochentag oder an fünf Tagen pro Woche an den Arbeitsplatz zugestellt. Ein Postsprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Bonner Generalanzeigers".

Gewerkschaft alarmiert

Derzeit ist das Unternehmen gesetzlich verpflichtet, Briefe werktäglich flächendeckend an die Kunden auszutragen. Über den Testlauf sei die Bundesnetzagentur als oberste Aufsichtsbehörde über die Postmärkte vorab unterrichtet worden.

Es gehe darum, vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft mit der verstärkten Nutzung von E-Mails, WhatsApp und Facebook sowie dem rückläufigen Briefvolumen, neue Optionen der Briefzustellung zu prüfen und Kundenbedürfnisse zu erforschen, sagte der Sprecher weiter. Das Projekt sei ergebnisoffen und laufe noch bis Ende September.

Die Gewerkschaft Ver.di befürchtet den Abbau von Arbeitsplätzen, sollte sich die Post aus der werktäglichen Zustellung Stück für Stück zurückziehen. "Bei uns brennt die Hütte", zitierte die Zeitung die stellvertretende Ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.

brt/dpa
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